Tierschützer alarmiert

Das Leid der Streunerkatzen wird immer größer

Tierecke
01.07.2022 07:14

Die Fotos der wilden Katzenbabys, deren Augen sich durch unbehandelte Infektionskrankheiten schon fast zersetzen, können wir Ihnen nicht zumuten, so schlimm sind sie. Geschickt hat die Bilder Gaby Haas, die sich mit dem Verein „Arte Noah“ im Burgenland schon viele Jahre um jene streunenden Kitten kümmert, die sonst sich selbst - und damit oft dem Tode - überlassen sind. Sie warnt: Die gesetzliche Kastrationspflicht werde von vielen ignoriert, die Amtstierärzte seien weitgehend untätig. Damit wächst das Tierleid schnell und stetig.

Der Verein „Arte Noah“ ist im Südburgenland ansässig und tätig. Gaby Haas wandte sich nun hilfesuchend an die „Krone Tierecke“: „Im Vorjahr dachten wir bereits, dass es schlimmer nicht mehr geht! Weit gefehlt, es geht noch viel schlimmer...“ Sie spricht die wachsende Anzahl der Streunerkatzen an, die sich unkontrolliert vermehren. Zwei Katzen, die sich paaren, können bereits binnen zwei Jahren für über 60 Nachkommen gesorgt haben. Da die Tiere sehr früh geschlechtsreif werden, wächst die Zahl schließlich ins Unermessliche an. Dabei haben die Tiere selbst oft nur ein kurzes, leidvolles Leben.

Laut Gaby Haas wird das Gesetz in keiner Weise von den Amtstierärzten kontrolliert, fast täglich werden ihrem Verein neue Streunerkatzenpopulationen gemeldet. Auch ihre Mitstreiterin Anita Pruckner vom Verein „Fridas Katzenwelt“ hat allein im Jahr 2021 unglaubliche 400 Kätzchen gerettet und deren Mütter kastriert und erhielt für ihr Engagement bereits mehrere Preise. Für die Helfer bedeutet ihr Einsatz ein immenser finanzieller und logistischer Aufand, von der emotionalen Belastung einmal ganz abgesehen.

Fakten

  • In Österreich gilt eine generelle Kastrationspflicht für alle freilaufenden Katzen und Kater (!). Auch sogenannte Bauernhofkatzen sind davon nicht mehr ausgenommen.
  • Wer seine Tiere nicht kastrieren lässt, macht sich strafbar und riskiert eine Anzeige bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft.
  • Auch wer Streunerkatzen füttert, gilt als deren Halter und ist ebenso verpflichtet, sich um die Kastration zu kümmern.
  • Viele Gemeinden bieten Kastrationsgutscheine an.

„Die Vereine sind am Limit, zumal die meisten Kätzchen krank sind“, klagt Gaby Haas. Die Tiere leiden unter Katzenschnupfen und eitrigen Augen. „Dass Bauern fröhlich vermehren dürfen und ihre Katzen im Internet verkaufen dürfen, ist eine Verhöhnung und gehört abgestellt“, ärgert sich die Tierschützerin. Die Amtstierärzte müssten in die Pflicht genommen werden und Strafen nicht nur androhen, sondern auch tatsächlich verhängen.

 Tierecke
Tierecke
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele