Bei einer Demonstration in Innsbruck verursachte ein in Tirol lebender Deutscher (56) mit einem Megafon einen Hörsturz bei zwei Gesetzeshüterinnen. Nun musste der Mann deshalb am Landesgericht Innsbruck auf der Anklagebank Platz nehmen.
„Mir würde nie in den Sinn kommen, jemanden absichtlich zu verletzen“, schwor der 56-Jährige in Innsbruck vor Gericht. Doch zwei Polizistinnen erlitten seinetwegen einen Hörsturz samt vorübergehendem Tinnitus.
Wir haben ihm mehrfach gesagt, dass wir bereits Ohrenschmerzen haben, und ihn aufgefordert, dies zu unterlassen. Aber er hat einfach weitergemacht.
Eine Beamtin
Bei einer Demo Ende Jänner soll der Mann nämlich sein Megafon auf Kopfhöhe der beiden Gesetzeshüterinnen gehalten und die Sirene eingeschaltet haben. „Wir haben ihm mehrfach gesagt, dass wir bereits Ohrenschmerzen haben, und ihn aufgefordert, dies zu unterlassen. Aber er hat einfach weitergemacht“, erinnerte sich eine Beamtin vor Richter Bernhard Rüßkamp.
Etwaige Folgeschäden sind laut einem Sachverständigen für beide Frauen aber zum Glück ausgeschlossen.
Im Verhandlungssaal aufrichtig entschuldigt
„Ich habe das Megafon im Internet gekauft und es war für mich selbst unfassbar, wie laut es ist“, entschuldigte sich der Angeklagte, der zwölf Jahre in einem Kloster gelebt hatte, noch im Verhandlungssaal bei den Geschädigten. Er hätte sich aber nie vorstellen können, dass das Sirenengeheul tatsächlich schmerzhafte Folgen für jemanden haben könnte.
„Es ist wohl alles sehr unglücklich gelaufen“, meinte auch sein Verteidiger, der die 3000 Euro bzw. 2500 Euro Teilschmerzensgeldforderung der Polizisten inklusive Verdienstentgang und Therapie- sowie Medikamentenkosten aber doch viel zu übertrieben erachtete.
Obwohl sich der Staatsanwalt dagegen aussprach, kam der Wahl-Tiroler ohne Verurteilung und mit einer Diversion davon. Er muss 2000 Euro Geldbuße und jeweils 500 Euro Teilschmerzensgeld zahlen. Möglich, dass es in einem Zivilprozess aber noch teurer wird.
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