Für die Gemeindeserie besuchte die Salzburg-„Krone“ das schöne Mauterndorf im Salzburger Lungau. Ortschef Herbert Eßl kämpft hier gegen die Abwanderung, ärgert sich über die Energiepreise und gibt der Regierung einen Auftrag im Kampf gegen die Preisexplosion.
In Mauterndorf wird der „Neuwirtstadl“ ab 2024 zum neuen Zentrum des Lungauer Biosphärenparkzentrums. Mit dem Projekt schlägt Bürgermeister Herber Eßl zwei Fliegen mit einer Klappe. Er sagt: „Das wird mehr Besucher anlocken. Viele schauen sich nur die Burg an und wissen gar nicht, dass es hier einen mittelalterlichen Ortskern gibt.“ Zum anderen werde durch die Restaurierung des Gebäudes auch der Ortskern aufgewertet, meint der Bürgermeister.
Mehr als über Tagesgäste würde sich Eßl aber über Menschen freuen, die in Mauterndorf sesshaft werden oder es bleiben. „Die Abwanderung ist ein Riesenthema. Es braucht Jobs für Maturanten und Studierte sowie günstige Bauplätze“, ist sich der Ortschef sicher.
Ein sehr schöner Ort mit einem funktionierenden Vereinsleben! Es ist wunderschön, hier leben und arbeiten zu dürfen.
Christian Wirnsperger, Landwirt und Samson-Träger
Einen Anreiz schaffen soll günstiges Bauland, das von der Gemeinde bereitgestellt wird. Laut Eßl seien die Parzellen bisher „wie warme Semmeln weggegangen.“ Grund genug, nun an der Erschließung weiterer erschwinglicher Baugründe zu tüfteln. Realisiert wird das durch Grünlandankauf und Grundtausch. Rund 20 Bauplätze sollen so im Norden der Gemeinde entstehen.
Mauterndorf ist Vielfalt und mein Ort zum Leben und Genießen. Das heißt: miteinander essen, trinken, reden und sporteln.
Maria Steffner, Gastronomin aus Mauterndorf
Als aktuell brennendstes Thema macht der Bürgermeister die enormen Energie- und Treibstoffpreise aus. Im Lungau sei das besonders bitter, denn Tanken sei dort viel teurer als andernorts. Mit den Energieversorgern geht Eßl hart ins Gericht: „Diese Steigerungen verstehe ich überhaupt nicht. Es ist nicht Verbraucheraufgabe, für Rekordgewinne zu sorgen. Da braucht es dringend politische Preisregulative.“ Eßl ist froh, dass seine Gemeinde den Strompreis künftig weniger spüren wird: Der neue Bau- und Recyclinghof bekommt eine Fotovoltaikanlage und soll auch nicht das einzige öffentliche Gebäude sein, das Strom produziert.
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