Bewohner wehren sich

Züge pfeifen 150-mal am Tag: „Sind verzweifelt!“

Einer der beiden Übergänge im Wald. Hier fahren viele Züge vorbei.

(Bild: Kevin Geißler)

Bei zwei abgelegenen Bahnübergängen in der obersteirischen Gemeinde Teufenbach sind Warnsignale durch die Züge notwendig. Geplagte Bewohner wehren sich nun gegen die Lärmbelästigung.

Jetzt, wo auch in der Nacht die Fenster offen sind, ist es besonders unangenehm. „Man kann fast nicht schlafen“, erzählt eine Bewohnerin von Teufenbach (Bezirk Murau). Auch gemütliche Treffen im Garten werden ständig durch mehrere laute Pfeifsignale unterbrochen.

Östlich des Orts verläuft die Bahnstrecke in Richtung Kärnten. Zweimal kreuzt sie im Wald Wanderwege: Diese Übergänge sind technisch nicht gesichert, also ohne Ampel oder Schranken. Immer, wenn ein Zug vorbeifährt, gibt er drei Pfeifsignale ab.

Wir hoffen, dass die Petition etwas bewirkt. Die Situation ist zum Verzweifeln.

Eine Bewohnerin von Teufenbach

Petition wurde gestartet
„Bei zumindest 50 Zügen am Tag sind das 150 Pfeifsignale“, rechnet die Anrainerin vor. „Sie sind rundherum hörbar und nervig. Viele sind verzweifelt.“ Nun wurde eine Petition zum „Stopp der Lärmbelästigung“ gestartet, im Internet und beim Gang von Tür zu Tür werden derzeit Unterschriften gesammelt.

ÖBB spielen Gemeinde den Ball zu
Bei den ÖBB heißt es, dass Pfeifsignale gesetzlich vorgeschrieben sind, wenn, wie im konkreten Fall, der erforderliche Sichtraum nicht gegeben ist. Einzige Lösung wäre die Auflassung der Eisenbahnkreuzungen. Dem müsste die Gemeinde zustimmen. 2013 war das schon einmal im Gespräch, da habe sich die Gemeinde aber dagegen ausgesprochen, um die Wanderwege weiter zu erhalten.

„Wir sind gerne bereit, Gespräche über eine Auflassung der beiden Eisenbahnkreuzungen wieder aufzunehmen, falls dies jetzt im Sinne der Gemeinde ist“, so die Bundesbahnen. Bürgermeisterin Lydia Künstner-Stöckl möchte das Gespräch mit den ÖBB jedenfalls suchen, aber auch die Resonanz auf die Petition abwarten. Es gibt auch Stimmen, die für einen Erhalt der Wanderwege sind.