Aus Liebe zur Nichte

Familienvater reist für Dokument ins Kriegsgebiet

Salzburg
04.06.2022 08:05

Ein Familienvater aus Hof bei Salzburg brach in die ukrainische Hauptstadt Kiew auf. Seine kleine, erst im März aus Kiew geflüchtete Nichte braucht ein bestimmtes Zertifikat, um in Österreich bleiben zu dürfen.

Mir wäre es auch lieber, wenn es nicht sein müsste, aber die Behörden und die Politik zwingen mich dazu“, erzählt Andreas Tredak. Der Familienvater aus Hof brach am Freitagnachmittag in die ukrainische Hauptstadt auf.

Andere Regeln für Vertriebene ohne ukrainische Staatsbürgerschaft
Der Grund scheint unfassbar: Seine Nichte und ihre Eltern flüchteten zu Kriegsbeginn mit Andreas’ Hilfe aus der Ukraine nach Salzburg. Tagelang fieberten „Krone“-Leser damals mit, bis Andreas seine Liebsten endlich in die Arme schließen konnte. Nun haben die Behörden die Familie im Visier. Sogar die ersten Strafbescheide wegen illegaler Einreise ereilten sie schon. Das Problem: Weil das Trio die turkmenische Staatsbürgerschaft besitzt, gelten andere Regeln als für Vertriebene mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Zurück in die Diktatur Turkmenistan zu gehen, ist für die Familie, die viele Jahre in der Ukraine arbeitete und studierte, aus mehreren Gründen keine Option.

Um weiter in Österreich bleiben zu können, muss die Familie nun beweisen, dass Töchterchen Lejla, also Andreas’ kleine Nichte, ein Anrecht auf die ukrainische Staatsbürgerschaft hat. Zahlreiche Versuche, das mithilfe von Botschaft, Konsulat oder Mittelsmännern zu schaffen, schlugen kriegsbedingt fehl. Andreas Tredak sieht daher nur eine Option: „Ich fahre nach Kiew und hoffe, dass ich unversehrt und mit einer entsprechenden Bestätigung zurückkomme.“ Angst habe er nicht, so Tredak. Er hoffe nur, dass seiner Frau in Hof die kommenden Tage alleine mit den Kindern nicht zu anstrengend werden ...

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