IBS erobert Südamerika

Brasilien-Show mit einem steirischen Anstrich

Steiermark
04.06.2022 11:00

Die steirische Firma IBS hat nun auch offiziell den neuen Standort im brasilianischen Nova Odessa eröffnet. Die „Krone“ war dabei als das 3-Millionen-Euro-Projekt mit viel südamerikanischem Flair eingeweiht wurde.

Größere Firmeneröffnungen laufen in Brasilien ähnlich ab wie in Österreich. Die lokale Politprominenz gibt sich ein Stelldichein, eine Liveband untermalt die Veranstaltung mit mehr oder weniger landestypischer Musik, und natürlich ist auch für das kulinarische Wohl in Hülle und Fülle gesorgt. Auf den zweiten Blick lief die Eröffnung des neuen Standorts der steirischen IBS-Gruppe in Nova Odessa aber doch eine Spur anders ab als im heimischen Teufenbach.

Auch Lokalpolitiker tragen Künstlernamen
Heißen die Ortschefs in der Steiermark meist Josef oder Johann plus Nachname, wurde der Bürgermeister in Brasilien lediglich als „Leitinho“ vorgestellt. Künstler- oder Spitznamen tragen im Samba-Paradies also nicht nur Fußballstars. „Ehrlich, mit Cláudio José Schooder hab ich mich noch nie vorgestellt“, lächelt der Politiker.

Seinen Spitznamen hat er übrigens aus seiner Vergangenheit, als er kleine Hunde und Katzen mit Milch gefüttert hat - „leite“ heißt auf Portugiesisch Milch. „Leitinho“, frei übersetzt, der „kleine Milchgeber“. Die Musik der Band war am Donnerstag von steirischer Volksmusik in etwa so weit entfernt wie unser Teamverteidiger Martin Hinteregger von der fußballerischen Eleganz der Brasilo-Legende Ronaldinho. Und statt Wein und Grillhendl wurden stilecht Caipirinha und brasilianisches Fingerfood kredenzt.

Ziel: Marktführer in Südamerika
„Mit diesem Standort wollen wir jetzt auch in Südamerika unangefochtener Technologie- und Marktführer werden und unseren Einflussbereich sukzessive ausweiten“, gibt IBS-„Juniorchef“ und Vorstandsmitglied Mark Bartelmuss die Marschroute vor.

Das Sesshaftwerden in Brasilien war für das Murtaler Familienunternehmen quasi alternativlos. „Brasilien hat nicht nur knapp die Hälfte der Einwohner Südamerikas, sondern es werden hier auch 50 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft des Kontinents erzeugt“, erzählt Andreas Muhr, kaufmännischer Geschäftsführer bei IBS Brasil.

Keine bösen Überraschungen beim Bau
Der gebürtige Oberösterreicher ist seit acht Jahren für die Steirer in Südamerika. An der Entstehung des neuen Standortes war er maßgeblich beteiligt. Böse Überraschungen blieben beim Bau übrigens wider Erwarten aus. „Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass alles so gut abläuft. Aber wir haben sowohl alle Termin- als auch alle Kostenvorgaben eingehalten.“

Aus seiner Erfahrung sei das Leben in Brasilien überhaupt weniger gefährlich, als man es hierzulande erwarten würde. Obwohl ein mit Mauern umgrenzter Industriepark, elektrische Zäune sowie zwei- und vierbeiniges Wachpersonal vielleicht anderes vermuten lassen würden. „Man sollte halt nicht mit der neuesten Rolex in São Paulo spazieren gehen und bestimmte Gebiete nachts meiden. Aber mit etwas Hausverstand sollte nichts passieren.“

Basilien als Zukunfstmarkt
250 Kunden werden von IBS allein in Brasilien von Nova Odessa aus beliefert - 200 weitere im übrigen Südamerika. Bei Zahlen wie diesen staunte auch Stefan Scholz, der österreichische Botschafter in Brasilien, der sich die Feier ebenfalls nicht entgehen ließ. „Die erste Eröffnung eines österreichischen Produktionsbetriebes, seit ich Botschafter bin. Brasilien wird auch in Österreich immer öfter als Zukunftsmarkt gesehen.“

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