Offener Brief
Erzürnte Gaza-Aktivisten wenden sich an Barroso
Man betrachte es als eine "Schande", wie die Europäische Union als Teil des Nahost-Quartetts "einfach ein Diener einer außer-europäischen Macht wie Israel wurde" und damit dazu beitrage, die "konstanten Menschenrechtsverletzungen" im Gazastreifen zu dulden. Die Verfasser des Briefes, unter ihnen auch Leo Gabriel, Leiter der österreichischen Delegation, sind Aktivisten des griechischen Bootes "Juliani", das derzeit in Athen am Auslaufen gehindert wird.
Von Barroso fordern die Aktivisten: "Lassen Sie uns gehen, wohin wir wollen!" Die griechischen Behörden würden sie wie "Banditen" behandlen, man fühle sich "gefesselt an die Grenzen der EU, als seien diese Gefängniswände", schreiben die Aktivisten. "Wir sind von Tag zu Tag überzeugter, dass Sie die Macht haben, aber wir haben das Recht, diesen legitimen Kampf zu wagen; die Hindernisse, die Sie uns entgegenstellen, werden uns niemals entmutigen, unser Ziel zu verfolgen", heißt es in dem Brief, den neben Gabriel auch drei Schweden unterzeichneten. "Vergessen Sie nicht, dass die Geschichte bisher immer denjenigen bestrafte, der sich mit den Unterdrückern verbündete", warnen die Verfasser den Präsidenten der Kommission.
Israel drohte, Schiffe notfalls mit Gewalt zu stoppen
Seit etwa zwei Wochen bereiten sich Aktivisten aus zahlreichen Staaten darauf vor, von verschiedenen Mittelmeerhäfen aus mit einer Flotte Hilfsgüter in den isolierten Gazastreifen zu bringen. Die Schiffe liegen noch in griechischen Häfen, weil die Behörden ihnen verbieten, in See zu stechen. Als Begründung gaben sie die Drohung Israels an, die Schiffe notfalls mit Gewalt zu stoppen.
Vor über einem Jahr waren bei einer Kommandoaktion der israelischen Eliteeinheit "Shayetet 13" gegen eine Gaza-Hilfsflotte in internationalen Gewässern insgesamt neun Passagiere an Bord des türkischen Schiffes "Mavi Marmara" getötet worden.



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