Er ist ein echter Superstar: Werner Branz gehört zu den weltweit anerkanntesten Vertretern zeitgenössischer Fotografie.
Es ist erstaunlich, dass Werner Branz nicht noch berühmter ist als ohnehin, denn das Portfolio des Fotografen liest sich wie ein „Who is Who“ - und dies global, wohlgemerkt. Seine Bilder hängen in Museen rund um den Erdball, er fotografierte Kampagnen von Yves Saint-Laurent und Versace, porträtierte Elton John und Lenny Kravitz und seine Arbeiten erschienen im „Vogue“ und im „Rolling Stone“.
Gestohlen hat er sein Talent nicht, war doch schon sein Vater der führende Landschaftsfotograf und anno dazumal für die meisten Ansichtskarten des Landes verantwortlich. Werner absolvierte bei ihm seine Ausbildung, erkannte aber schnell, dass „meine Sprache in der ganzen Welt verstanden wird“. Entsprechend reise- und experimentierfreudig gestaltete sich sein Leben und seine Arbeit. 1980 machte er sich in Bregenz selbstständig. Der „kommerziellen Fotografie“ verweigerte er sich keineswegs, allerdings hoben sich seine Arbeiten in puncto Ästhetik doch merklich von der Konkurrenz ab - und das sprach sich schnell herum. „Ich bin in erster Linie Fotograf und nicht Künstler. Das Wort Kunst wird ohnehin viel zu leichtfertig verwendet“, so der Mann, dessen Bilder übrigens auch im Louvre und im Museum Leopold zu sehen sind.
Mann der vielen Perspektiven
Mit der gleichen Leidenschaft, mit der er seine Berufung auslebt, betrat Werner immer auch Neuland. Etwa in den Arabischen Emiraten, wo er sich ein zweites Domizil aufbaute und von den Herrscherhäusern über die Sandwüsten bis zum Alltag der Nomaden ungewöhnliche - im wahrsten Sinne des Wortes - „Perspektiven“ einfing. Eine Ausstellung mit dem Titel „Emirate Treasures“ in Dubai soll auch sein nächstes Großprojekt werden. Nicht einfach in Zeiten wie diesen: „Seit der Pandemie herrscht auch in meiner Branche Stillstand“, beklagt der 67-Jährige, der trotz Know-hows in Sachen Digital-Fotografie seinen Kunden weiterhin lieber „Bilder statt Sticks abliefert“.
Das er permanent arbeitet, sieht man auch an seinem Atelier: Sein 500 Quadratmeter großes Domizil über Dornbirn ist eine faszinierende Mischung aus Wohnung(en), Studio, Galerie, Lager und Museum. Überall hängen oder lehnen großformatigen Werke, die teilweise Bildern niederländischer Meister ähneln und manchmal an Pop-Art oder sogar abstrakte Malerei erinnern. Aber allesamt sind natürlich Fotografien, die von Werners ungebrochener Experimentierfreude und einer unbändigen Lust, alles und jeden auf eine ganz besondere Weise einzufangen, zeugen. Sein Fazit nach fast 50 Jahren Fotografie? „Es war geil. Und der einzige Juror über die Qualität meiner Arbeit ist die Zeit!“ Deren Urteil wird mit Sicherheit positiv ausfallen.
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