Woody-Shoes

Wie aus einem Stückchen Holz ein Schuh wird

Kärnten
21.05.2022 06:01

Die Manufaktur der Familie Piroutz feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Der Familienbetrieb in Müllnern wird in vierter Generation geführt.

Vom Holzzockel bis zum Designerschuh: Die Palette der Produkte ist mannigfaltig. Die Erzeugnisse aus dem Haus Piroutz werden seit einigen Jahren sogar in ganz Europa angeboten. Das erfolgreiche Unternehmen wird mittlerweile in vierter Generation geführt. Juniorchef ist Sandro Piroutz.

Viel Familien-Geschichte
Der 21-Jährige tritt in die Fußstapfen von Vater Gerhard (65). Sein Urgroßvater Michael hat den Betrieb 1922 in Müllnern bei Sittersdorf gegründet, Opa Johann hat die Firma 1954 übernommen und 1981 Sandros Vater mit der Leitung betraut. Seniorchef Piroutz: „Bis in die Achtzigerjahre wurden bei uns neben bäuerlichen Holzwerkzeugen hauptsächlich Holzclogs produziert. Seit mehr als 25 Jahren machen wir auch die biegsamen Holzfußbettsohlen, für die ein spezielles Verfahren entwickelt wurde. Dem sind sind eine jahrelange Forschung und viele Experimente vorausgegangen.“

Designerschuhe, die passen
In der Modellwerkstätte zeichnet Mateja Kramer am Computer Entwürfe für neue Designerschuhe. Während sie damit beschäftigt ist, schmiegt sich Firmenkatze Jessy schnurrend an ihre Beine, in der Hoffnung, ihre Aufmerksamkeit erregen zu können. Zahlreiche Lederballen für die nächste Kollektion und Schuhmodelle werden in diesem Raum gelagert.

Mit Holzabfällen heizen
Die Produktionsstätte für den beliebten woody-Schuh nimmt eine Fläche von stolzen 7400 Quadratmetern ein. „Wir versuchen, in unserem Betrieb möglichst nachhaltig zu arbeiten. Gut 70 Prozent des erforderlichen Stroms erzeugen unsere Solaranlagen“, erklärt Juniorchef Sandro. „Auch unsere Abfälle und Holzspäne werden sinnvoll genutzt. Damit können wir die gesamte Anlage heizen.“

Rundgang in Manufaktur
Beim Eintritt in die Werkstätte, wo die Familie 38 Mitarbeiter beschäftigt, wird es sehr laut. Wir treffen Gerhard Matschek, der schon seit 30 Jahren in der Manufaktur arbeitet. Sandro: „Er war mein großer Lehrmeister. Ich war ja bereits als Kind hier in der Werkstätte daheim.“ Vom Holzbrett bis zur Verpackung des fertigen Schuhs sind 35 verschiedene Arbeitsschritte erforderlich. Allein 18 davon entfallen auf die Herstellung der flexiblen Holzsohle – das Markenzeichen von woody.

Weidenholz für den Fuß
Zuerst wird das Weidenholz, das aus den Donauauen kommt, gekürzt und danach in Ziegelform geschnitten. Die Sohlenrohlinge erhalten Trennschnitte, in die Kautschuk gegossen wird, um sie biegsam zu machen. Das qualitativ hochwertige Leder für den Schuhoberteil wird seit Jahrzehnten in Italien besorgt. Sandro Piroutz: „Das Leder wird zuerst in Bosnien bearbeitet und dann bei uns in die endgültige Form gebracht.“ Die neue Herbstkollektion wartet übrigens bereits in den Regalen. Gerhard und Daniela Piroutz: „Schuhe sind unsere Mission. Es liegt uns am Herzen, Komfort, Qualität und Nachhaltigkeit zu vereinen.“ Im Juli lädt die Familie zu einem Jubiläumsverkauf auf dem Betriebsgelände.

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