Seit 40 Jahren hilft der Omadienst Familien in ganz Kärnten. Heute sind Leihomas gefragter denn je. Was steckt dahinter?
Der Katholische Familienverband kämpft seit den Achtzigern für bestmögliche Bedingungen für Familien und Kinderbetreuung – auch auf politischer Ebene.
Familien müssen die Wahlmöglichkeit haben, Kinder bei sich aufzuziehen – vor allem in den ersten drei Lebensjahren!
Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich (KFÖ)
Wer hilft, wenn Eltern unter Druck stehen?
Die Oma. Die eigene oder – wenn nicht verfügbar – eben eine geborgte. Seit 40 Jahren betreibt der katholische Familienverband den Leihoma-Dienst in Kärnten und gerade seit der fordernden Corona-Zeit sind Omas Eigenschaften gefragter denn je.
Das sind Ruhe, Gelassenheit, Geduld, Offenheit und sie ist so ganz da!
Eva Ludescher, dreifache Mama
Die dreifache Mutter und sechsfache Großmutter leitet die Leihoma-Zentrale in Klagenfurt. Ihr gehören noch sieben Bezirksbüros mit insgesamt 220 Leihomas an – man könnte weit mehr vermitteln. „Es wird sogar schon für Ungeborene vorgefühlt, viele unserer Frauen sind in zwei bis drei Familien engagiert, es ist aber auch schon sehr geholfen, wenn man sich für eine Familie ein paar Stunden in der Woche Zeit nimmt.“
ist die älteste aktive Leihoma in Kärnten. Die jüngste ist 20. Insgesamt werden 220 Betreuerinnen über den Katholischen Familienverband vermittelt.
Das sind die Grundvoraussetzungen
Wenn Frauen sich melden, werden sie zu einem Gespräch gebeten, um sie auf die Grundvoraussetzungen – Kinderliebe, körperliche und geistige Fitness und Offenheit – abzuklopfen. „Aber meist merkt man sofort, ob es passt. Wir haben nur selten jemanden ablehnen müssen“, so Ludescher. „Kommt die Anfrage von der Familie selbst, werden drei Kandidatinnen angeboten, die alle zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen werden.“
Begriff Oma wird nicht wörtlich genommen
Es gibt kein Alterslimit und man muss auch keine eigenen Enkelkinder haben. „Den Großteil unserer Leihomas machen zwar Frauen ab 50 aus, aber es gibt auch Studentinnen, die den Titel Leihoma tragen. Die jüngste Leihoma ist übrigens 20“, verrät Ludescher: „Nur Männer gibt’s keine. Wir haben es ein paar Mal probiert, aber es hat nicht ganz klappen wollen.“
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