Schirme verheddert

Fallschirmspringer-Unfall überschattet “Airpower”-Auftakt

Steiermark
01.07.2011 16:57
Der Auftakt zur "Airpower 2011" im obersteirischen Zeltweg ist am Freitagnachmittag von einem Unfall zweier Fallschirmspringer überschattet worden. Die beiden Bundesheersoldaten waren im Zuge der Flugshow aus einer Hercules-Transportmaschine abgesprungen, kamen einander aber in die Quere. Ihre Schirme verhedderten sich (Bild) - die Männer prallten hart auf dem Flugfeld auf und mussten ins Spital gebracht werden.

Der Unfall passierte um 15.40 Uhr im Rahmen einer Luftlandevorführung. Die beiden Fallschirmspringer gehören laut Bundesheer zum Luftlandebataillon 25, das in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne stationiert ist. Sie waren aus rund 2.000 Metern Höhe abgesprungen, kollidiert und deshalb schließlich mit zu hoher Geschwindigkeit aufgekommen.

Knochenbrüche, keine Lebensgefahr
Die Berufssoldaten (im Alter von 33 und 39 Jahren) zogen sich nach Angaben des Bundesheeres Knochenbrüche an Schulter, Becken und Knöchel zu und wurden per Heeres-Notarzthubschrauber in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Lebensgefahr bestehe aber nicht, es gehe den beiden den Umständen entsprechend gut, hieß es. Nun ermittle die Flugunfallkommission. "Untersucht werden Mensch, Material und Maschine", so Bauer.

Das Showprogramm wurde schließlich nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. Bis zu dem Zwischenfall hatte um den Fliegerhorst Hinterstoisser beste Stimmung geherrscht, bis zu 140.000 Besucher waren laut Veranstaltern zum Eröffnungstag der zweitägigen Flugshow gekommen.

220 Luftfahrzeuge im Einsatz
Militär-Kunstflugstaffeln, legendäre Flugzeug-Veteranen - insgesamt 220 Luftfahrzeuge dröhnen im Zuge der Flugshow im Akkord über das Aichfeld. Die Veranstalter, das Österreichische Bundesheer, Energy-Drink-Riese Red Bull und das Land Steiermark, sorgen für einen Mega-Event, der der Region laut Politik etliche Millionen Euro an Wertschöpfung einbringt.

Verteidigungsminister Norbert Darabos zeigte sich im Vorfeld optimistisch, den Erfolg von vor zwei Jahren zu toppen und an beiden Tagen 300.000 Besucher zu erreichen. Er könne sich vorstellen, dass auch 2013 wieder eine Flugshow in der Obersteiermark steigt. Beim Bundesheer wird aber auch über einen Drei-Jahres-Rhythmus nachgedacht.

Eiserne Nerven bei Anreise gefragt
Geduld mussten viele Besucher bei der Anreise haben. Manche Autolenker standen bis zu drei Stunden im Stau - laut Exekutive war dieser zur Stoßzeit bis zu fünf Kilometer lang. Problemloser war die Anreise per Zug. Rund 5.000 Besucher kamen per Bahn, so ein ÖBB-Sprecher. Vom Park-and-Ride-Parkplatz Kraubath wurde ein kostenloser Shuttle eingerichtet. Für den zweiten Showtag stellen die ÖBB am Samstag von Wien und Spielfeld Sonderzüge bereit.

Am Himmel über Zeltweg wurde die "Airpower" mit einem Treffen aus alt und neu eröffnet - ein Eurofighter des Bundesheeres wurde abgelöst von einer DC-6 der Flying Bulls, einer belgischen F16 sowie den Weltkriegs-Veteranen Me-109 und Me-262 oder einer P-38 Ligthning. Nach der Kunstflugstaffel "Turkish Stars" wurde es um die Mittagszeit, als die Wolken aufzogen, es etwas ruhiger. Ein Segelflugzeugballett mit der Staffel Blanix sorgte für einen ausgiebig bestaunten Auftritt.

"Saudi Hawk" kollidierte mit Vogel
Es folgte das mit Spannung erwartete Gastspiel der "Royal Saudi Hawks". Ein Pilot hatte offenbar eine Kollision mit einem kleinen Vogel, was am Programm aber nichts änderte. Apropos Vögel: Die im Vorfeld der Flugshow viel beachteten Störche waren während des Tages offenbar kein Problem mehr. Nachdem einige "Sturköpfe" in der Früh von einem Heeres-Helikopter verjagt worden waren, hielt sie der Fluglärm wohl doch fern. Der Großteil der Tiere ließ sich auf einem Futterplatz bei Großlobming nieder.

Die Militärs hatten in den vergangenen Tagen den Wunsch geäußert, künftig die Flugshow im September durchzuführen - dann gebe es einerseits kein Storchenproblem und es herrsche für gewöhnlich eine stabilere Wetterlage.

Darabos besprach Kooperation mit Ungarn
Minister Darabos hatte am Freitag den ungarischen Verteidigungsminister zu Gast, die ungarischen Luftstreitkräfte waren unter anderem mit einem Saab JAS-39 Gripen auf der Flugshow. Erörtert wurde eine mögliche Zusammenarbeit der Streitkräfte beider Länder im Sinne von "Pooling and Sharing". Möglich sei auch eine Kooperation bei der Ausbildung ungarischer Fliegerkräfte, etwa in Hochgebirgsflugkursen.

Tourismusverantwortlichen zufolge gab es bisher 50.000 Nächtigungen mehr als in einer Saison ohne die Flugshow. Auch wurde eine stärkere Nachfrage als 2009 registriert.

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