Schulden in Rubel?
Russland entgeht Zahlungsausfall wieder knapp
Russland hat erneut einen offiziellen Zahlungsausfall in letzter Minute abgewendet. Das russische Finanzministerium überwies nach eigenen Angaben vom Freitag insgesamt knapp 650 Millionen Dollar an die Inhaber zweier Staatsanleihen. Ursprünglich hatte das Land, dessen Währungsreserven wegen der westlichen Sanktionen zum großen Teil eingefroren sind, angekündigt, diese Zahlungen in Rubel zu leisten.
Rating-Agenturen hatten angekündigt, dass sie den Schuldendienst für diese Anleihen in Rubel als Zahlungsausfall werten würden, da in den Börsenprospekten Dollar als Auszahlungswährung festgeschrieben sei.
USA: Keine Gelder freigegeben
Das russische Finanzministerium transferierte die Dollar-Summe den Angaben zufolge an die Londoner Filiale der Citibank, die sie dann an die Anleihe-Gläubiger weiterleiten wird. Die US-Regierung betonte, dass sie für die Zahlungen keine der in ihrer Jurisdiktion eingefrorenen Gelder freigegeben habe.
Der eigentliche Termin für die aktuellen Zahlungen lag Anfang April, allerdings gilt eine 30-tägige Nachfrist bis zum 4. Mai. Erst wenn diese ebenfalls verstrichen wäre, wäre der Zahlungsausfall offiziell geworden. Russland hatte zuletzt während der Russischen Revolution von 1917 seine Schulden nicht bedient. Damals hatten die Bolschewiken Verbindlichkeiten aus der Zarenzeit nicht anerkannt.
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