Weil ein Grieskirchner, dem sein Auto geklaut wurde, so schnell Alarm schlug und die heimische Polizei so gute Kontakte zu den Kollegen in Tschechien hat, wurden vier Seriendiebe gefasst. Die Polen hatten sich auf Audi und Mercedes spezialisiert und schon zehn Pkw im Wert von 400.000 Euro gekapert.
Zehn Autos sollen die international agierenden Verbrecher seit 16. März 2022 in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark gestohlen und in Ost-Staaten verschoben haben. Dabei hatten sie es ausschließlich auf teure Pkw der Marken Audi und Mercedes abgesehen. Beim Diebstahl des 10. Fahrzeuges bemerkte der Geschädigte bei Grieskirchen relativ rasch das Fehlen seines Fahrzeuges und erstatte sofort Anzeige bei der Polizei. Aufgrund der hervorragenden Kontakte des Landeskriminalamtes OÖ zu den tschechischen Polizeibehörden war auch eine sofortige Ausdehnung der Fahndungsmaßnahmen in Tschechien möglich.
Vier Polen überwältigt
Im Rahmen dieser Fahndung konnten sowohl der gestohlene Pkw als auch ein mögliches Begleitfahrzeug von der Polizei lokalisiert und die Fahrzeuge samt vier polnischer Staatsbürger im Alter von 26, 31, 34 und 37 Jahren unter Einbindung einer Sondereinheit auf einer Autobahn in Prag angehalten werden. Die Staatsanwaltschaft Wels erteilte vier Europäische Haftbefehle, woraufhin die Beschuldigten in Auslieferungshaft genommen wurden. Der gestohlene Pkw blieb unbeschädigt und wurde sichergestellt. Nach durchgeführter Spurensicherung konnte das Fahrzeug wieder seinem Besitzer ausgehändigt werden.
Zwei der Beschuldigten (26 und 31 Jahre) wurden schon von Tschechien nach Österreich ausgeliefert. Bei den Einvernahmen waren sie zum überwiegenden Teil geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Wo die anderen Fahrzeuge sind, ist noch unklar. Vermutlich schon verkauft oder zuerlegt.
Funkfrequenz abgefangen und aufgesperrt
Die Diebstähle der Pkw wurden mit sogenannten Frequenzverstärkern durchgeführt. Dabei werden die Signale der im Wohnhaus abgelegten Fahrzeugschlüssel mit elektronischen Geräten aufgenommen, verstärkt. Dadurch können die vor dem Wohnobjekt abgestellten Pkw in Betrieb genommen werden. Die Polizei erinnert, bei sogenannten „Keyless Go“ und „Keyless Entry“-Systemen besonders aufzupassen: „Bewahren Sie die Schlüssel solcher Systeme entweder in großer Entfernung zu den geparkten Fahrzeugen oder in speziellen Etuis für Abschirmung der Signale auf.“
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