Rockband an Front

Konzert sollte Stimmung der Soldaten aufhellen

Ausland
27.04.2022 18:30

Um ukrainische Soldaten zu motivieren, trat der Sänger der Rockband Okean Elzy an der Front bei Barwinkowe im Osten des Landes auf. Nach zwei Monaten Krieg und vielen Verlusten sind die Kämpfer zunehmend zermürbt. Es sehe nicht rosig aus, berichtete die Presseoffizierin der 93. Brigade.

Während die erste Granate fiel, knipste ein Soldat ein Selfie mit dem Star der Rockband Okean Elzy. Sänger Wakartschuk brachte seine Gitarre mit. „Die Soldaten sind nicht glücklich, hier zu sein, aber sie sind sehr entschlossen und haben sich für den Sieg entschieden“, sagt der 46-jährige Musiker bei seinem Besuch. Das Konzert sollte die ukrainischen Truppen motivieren und wieder aufbauen.

„Sieht nicht rosig aus“
„Was die Moral angeht, ist die Situation kompliziert. Es sieht überhaupt nicht rosig aus“, sagt Iryna Rybakowa, die Presseoffizierin der 93. Brigade. Seit zwei Wochen konzentriert Moskau seine Angriffe auf die Region Donbass im Osten des Landes, die russische Armee nahm mehrere Ortschaften ein. Die Frontlinie sei „sehr zerstückelt“. Natürlich wäre die Armee auf diesen Krieg vorbereitet gewesen, aber für die Eingezogenen sei es schwieriger. Diese bewachen zum Beispiel einen Kontrollpunkt, der rund fünf Kilometer von der Frontlinie entfernt ist. Sie hätten sich Schützengräben ausgehoben und seien darauf gefasst, jeden Moment dort in Deckung zu gehen. 

Die Versorgung, auch die der Bevölkerung, funktioniere gut, berichteten die Männer. Die Nächte verbringen sie dich gedrängt auf Paletten in einem unterirdischen Schutzraum. Nachts schieße die russische Armee mit ihren größten Kalibern, sagte die Presseoffizierin. Am Samstag wurde ein 15 Meter breiter Krater in ein Feld gerissen. Ziel soll eine verlassene Schule gewesen sein, die den Soldaten als Stützpunkt diente.

Landkorridor sichern
Moskau hatte am Freitag angekündigt, die vollständige Kontrolle über den Donbass und den Süden der Ukraine erreichen zu wollen, um sich einen Landkorridor zur 2014 annektierten Krim zu sichern. Um das Vorrücken der russischen Truppen zu bremsen, wurden bereits Brücken gesprengt. Auf den Straßen liegen Schienen und Baumstämme, kilometerlange Schützengräben sind gezogen. Schon jetzt seien viele Soldaten bei den Gefechten in der Region getötet worden, berichten einzelne von der Nachrichtenagentur AFP befragte Soldaten. Die Militärverwaltung vor Ort weigert sich hingegen, Zahlen zu nennen.

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