Gedenken

Festakt „40 Jahre Südmährerhof“ in Niedersulz

Niederösterreich
25.04.2022 19:00

Ganz im Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung stand der Festakt „40 Jahre Südmährerhof“ am Wochenende im Museumsdorf in Niedersulz. Neben der Segnung des Hofes durch Prälat Karl Rühringer stand auch die Ehrung eines verdienten tschechischen Südmährers durch den niederösterreichischen Landtagspräsidenten Karl Wilfing auf dem Programm.

Eine Institution ist das Museumsdorf Niedersulz im Weinviertel. Die Anfänge dieses einzigartigen Freilichtmuseums reichen bis Ende der 1970er Jahre zurück. Weil damals in vielen Dörfern des Weinviertels alte Häuser abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt wurden, reifte bei Josef Geissler die Idee, ein typisches Weinviertler Dorf als Museumsdorf in Niedersulz aufzubauen. Kurz darauf hatte der Pfarrer Josef Koch, Obmann der heimatvertriebenen Südmährer in Österreich, die Idee, dieses Dorf um einen typischen Hof aus Südmähren zu ergänzen. Von 1981 bis 1982 wurde deshalb im Museumsdorf ein Hof aus Neudek an der Thaya (CZ) rekonstruiert.

Der so genannte Südmährerhof dokumentiert seither Geschichte und Kultur der einst deutschsprachigen südmährischen Bezirke Neubistritz, Zlabings, Znaim und Nikolsburg. Deren Bewohner wurden - wie fast alle 3,3 Millionen deutschsprachigen Altösterreicher in der Tschechoslowakei - in den Jahren 1945/46 enteignet und zum Teil brutal aus der Heimat nach Deutschland und Österreich vertrieben.

Großer Festakt mit Ehrung
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Südmährerhofes als eines der Herzstücke des Museumsdorfes fand am Sonntag ein großer Festakt statt. Landtagspräsident Karl Wilfing hielt in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eine Festrede, in der er die Wichtigkeit von Frieden und Völkerverständigung unterstrich und auch eine Brücke zu den tragischen aktuellen Ereignissen in der Ukraine schlug. Unter den geladenen Festgästen befanden sich unter anderem der tschechische Historiker Jiří Kacetl aus Znaim (Znojmo) und sein Landsmann Jaroslav Ostrčilík aus Brünn (Brno), der seit vielen Jahren den „Marsch der Versöhung“ zum Gedenken an die Opfer des Brünner Todesmarsches organisiert.

Als Dank für dieses Engagement überreichte Landtagspräsident Karl Wilfing die Ehrennadel in Gold des „Verbands der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich“ an Ostrčilík. Prälat Karl Rühringer, der 1945 im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie aus Südmähren vertrieben wurde, segnete anschließend den Südmährerhof sowie die neu gestaltete Dauerausstellung.

Zum Abschluss des Festaktes wurden die niederösterreichische Landeshymne, der 99er-Regimentsmarsch sowie die Europahymne gespielt.

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