Mehr als 100 Mails schrieb eine junge in Salzburg lebende Deutsche an ihren Zahnarzt, rief teils sogar 30-mal täglich in der Praxis an. Aus einem „spirituellen Gefühl“ heraus, wie die 28-Jährige im Salzburger Landesgericht erklärte. Das Opfer nannte es vielmehr „Liebeswahn“.
„Es lag mir am Herzen“, erklärte die Frau zu Richter Günther Nocker, warum sie über ein halbes Jahr etliche E-Mails an ihren Zahn-Doktor schrieb, ihn immer wieder in der Praxis anrief. „Ich führe es auf den Glauben zurück. Es war eine innere, starke Überzeugung.“ Nocker betonte mehrfach: „Für den Doktor war es sehr belastend.“ Er wolle auf keinen Fall irgendeinen Kontakt.
„Es war ärgerlich und belastend.“
Erst einen Tag vor dem Prozess hatte sie ihm wieder Mails geschrieben, erzählt der Zahnarzt: „Sie war seit 2016 Patientin und einige Male bei uns. Seit dem Herbst hat sie aber plötzlich persönliche Mails auf meine private E-Mail-Adresse geschrieben.“ Aufgrund der Flut an Mails und Anrufen schaltete er die Polizei ein: „Es war ärgerlich und belastend.“ Seine Erklärung dafür? „Ich glaube, Liebeswahn und eine Psychose.“
Der Richter redete nochmals auf die Frau ein, erteilte ein Kontaktverbot und sprach zwei Monate bedingt aus, nicht rechtskräftig.
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