Große Rettungsaktion

170 Fledermäuse überwintern im Kühlschrank

Die Abendsegler werden nach ihrem Winterschlaf nun wieder in die Freiheit entlassen.

(Bild: Tierschutz Austria)

Ende letzten Jahres ließen sich die Flugtiere für ihren Winterschlaf an einer eher ungünstigen Stelle nieder - in einem Hochhaus am Wienerberg. Die „großen Abendsegler“ konnten aus ihrem selbst gewählten Schlafplatz nicht mehr selbstständig hinaus, daher mussten die dehydrierten und hungernden Flatterer schnell geborgen werden. Nun sind die Tiere bereit für den Rückflug. 

Die Fledermäuse haben im Tierschutzhaus Vösendorf ihren Winterschlaf gehalten. Dort konnten die Abendsegler dank spezieller Kühlschränke bei konstanten sechs Grad Celsius die letzten Monate verbringen. Das ist wichtig, denn der überwiegende Teil sind befruchtete Weibchen, deren Eizellen sich nur während des Winterschlafs in einem angemessenen Tempo entwickeln, um dann in ihrer Heimat die Jungen zur Welt bringen zu können. Würden die Abendsegler-Weibchen nicht ihren Schlaf bekommen, würden sich die Eizellen zu schnell entwickeln und die Jungtiere in Vösendorf geboren werden.

Der Großteil der Tiere hat den Winderschlaf überlebt, und wird nun Richtung Heimat Osteuropa aufbrechen.

(Bild: Tierschutz Austria)

Langer Heimweg
Schrittweise werden die 170 Nachtschwärmer (ursprünglich wurden 190 gerettet, leider haben nicht alle überlebt) nun jeweils in Gruppen von 15-30 Fledermäusen ausgewildert und können ihren Rückflug antreten, denn die Flugtiere kamen ursprünglich aus Russland zum Überwintern nach Österreich. Die spezialisierten Pfleger in der Auffangstation achten bei der Freilassung auf die optimalen Witterungsverhältnisse, und wildern die Fledertiere nun nach und nach aus. Bei Anbruch der abendlichen Dämmerung, frühlingshaften Temperaturen und geringer Windstärke sind die Bedingungen für die lange Heimreise optimal.

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