Reger Andrag

Ältere düsen mit dem Seniorenmobil durch Kaprun

Salzburg
18.04.2022 10:00
Eine zündende Idee erleichtert 90 Kapruner Pensionisten nun den Alltag: Ehrenamtliche fahren Senioren in der Gemeinde zum Einkaufen, zum Kaffeeklatsch oder zum Arzt. Das Seniorenmobil ist fünf Tage die Woche im Einsatz, Sprit braucht es keinen. Fahrer und Fahrgast gehören dabei oft zur gleichen Generation

Kapruner kennen das kleine, blitzblaue Elektroauto bereits: Ein Seniorenmobil ist seit 2019 im Gemeindegebiet für betagte Bewohner im Einsatz. Dabei wechseln sich Ehrenamtliche mit Fahrdiensten ab und bringen ältere Menschen an ihre Ziele. „Es gibt Senioren, die nicht mehr fahren können oder ihren Führerschein zurückgelegt haben. Sie sollen trotzdem ein Teil der Gesellschaft bleiben“, sagt Initiator Markus Kaufmann.

Anfangs saß er alleine hinterm Steuer des blitzblauen E-Autos, heute unterstützen ihn 13 Ehrenamtliche. „Wir arbeiten mit Dienstplänen. Ein Dienst dauert zwei Tage  lang“, erzählt der Kassier und Dienstplaner Klaus Laireiter.

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Das Taxi wird in Kaprun sehr gut angenommen. Teilweise haben wir mehr als zwanzig Fahrten. Mehr als zehn sind es aber fast immer.

Klaus Laireiter, Dienstplaner

Eine Taxifahrt kostet für Mitglieder einen Euro
Um das Seniorentaxi „Mobil 60plus“ nutzen zu können, müssen Interessierte eine Mitgliedschaft abschließen. Die kostet zehn Euro im Jahr, danach zahlen die Pensionisten einen Euro pro Strecke. „Unsere Kunden rufen unsere Nummer an und wir kommen“, sagt Kaufmann. Die Zieldestinationen sind vielfältig: Der Besuch bei Freunden, ein Termin bei der Fußpflege oder ein Einkauf stehen oft auf dem Programm.

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Ich wollte mich sozial engagieren und da passte es perfekt. Man muss nicht viel mitbringen, am wichtigsten ist ein offenes Ohr.

Rita Obwaller, Seniorentaxi-Fahrerin

90 betagte Kapruner nehmen das Angebot in Anspruch, an turbulenten Tagen kommen so mehr als 20 Fahrten zusammen. Die Chauffeure sind ebenfalls fast alle im Pensionsalter – und mit vollem Elan dabei. „Man bekommt von den Fahrgästen viel zurück, weil wir während der Fahrt viel miteinander ratschen“, erzählt Fahrerin Edith Egger.

Nun hat Manfred Kaufmann die nächste Vision: „Ich will anderen Orten helfen, das Konzept zu übernehmen“, sagt er.

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