Susanne Bisovsky entwirft Haute Couture, die mit Elementen der Tracht, aber auch mit dem oberösterreichischen Blaudruck spielt. Dennoch will die gebürtige Linzerin keinesfalls in den Trachtentopf geworfen werden: „Das Wort Tracht ist politisch instrumentalisiert.“
Einst holte sich Susanne Bisovsky bei der Arbeit mit Modegöttin Vivienne Westwood wichtige Inspiration: „Ich fand Westwoods damaligen Zugang zu den Ressourcen des eigenen Landes sehr spannend. Dieses Arbeiten aus der Kernzelle ist später eines meiner Programme geworden, wie man heute sehen kann.“ Mit Tracht will sie ihre Schöpfungen aber nicht in Verbindung gebracht wissen, wiewohl einige ihrer Kreationen in der letztjährigen Ausstellung „Dirndl. Tradition goes Fashion“ im Bad Ischler Marmorschlössl glänzten. Wo sie zudem eine ganz besondere Schöpfung zeigte: Sie rekonstruierte für die Kultur GmbH das Kleid der als „Litzlbergerin“ bekannt gewordenen adeligen Dame aus dem 17. Jahrhundert, deren Überreste in Seewalchen gefunden worden waren: „Wann bekommt man schon die Gelegenheit, einer aus dem Schneewittchenschlaf erweckten Gestalt ein zweites Leben einzuhauchen?“, denkt Bisovsky gerne an diese Aufgabe zurück.
Überhaupt hat die Modeschöpferin Spaß daran, ihre Komfortzone zu verlassen - besonders Opernprojekte für Häuser und Festivals wie die Mailänder Scala, die Salzburger Festspiele oder die Wiener Staatsoper reizen sie immer wieder.
„Wiener Chic“ heißt nun der kürzlich erschienene opulente Bildband mit Bisovskys Kreationen, für die u. a. Hubert von Goisern gerne Modell stand, sowie mit Wortspenden von Wegbegleitern. Auch künftig sollen Bisovskys Kreationen „Bekleidungsentwicklungshilfe“ leisten: „Wir versuchen, einen Stil anzubieten und kein modisches Hin-und-Her.“
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