Im Schlepptau der Osterfestspiele Salzburg, die heuer nach zwei Jahren Coronazwangspause wieder regulär stattfinden können, haben auch die Galeristen in der Mozartstadt wieder Hochsaison. Sie nutzen die Anwesenheit des zahlungskräftigen und kunstaffinen Publikums, behängen die Wände ihrer Häuser entsprechend und laden zu Osterausstellungen.
Galerist Thaddaeus Ropac wartet mit der ersten umfassenden Ausstellung von Robert Rauschenbergs (1925 - 2008) Tonarbeiten seit den 1980er Jahren auf. Die Schau präsentiert Schlüsselwerke aus Rauschenbergs Serien der „Japanese Clayworks“ und „Japanese Recreational Clayworks“, die eine Innovation in seiner künstlerischen Praxis ab 1982 darstellen. Der Großteil der Arbeiten des US-Amerikaners ist erstmals außerhalb Japans öffentlich zu sehen. Die Japanese Clayworks weisen skulpturale Elemente auf, die an die „Combines“ und „Spreads“ Rauschenbergs erinnern. Fotografische Motive aus Japan wurden von ihm mit Pinselstrichen ergänzt. Gebrannt wurden die Clayworks im Ofen der Otsuka Ohmi Ceramics Company, mit der der Künstler lange zusammenarbeitete. Rauschenbergs Arbeiten sind bis Anfang Juli in der Salzburger Kast-Villa zu sehen.
In der Salzburger Residenz öffnet die Kunstmesse „Art & Antique“ als traditioneller Begleiter der Osterfestspiele wieder ihre Pforten. 35 Aussteller decken bei der 45. Auflage der Messe eine große Bandbreite des Kunsthandels ab - von der Bildenden Kunst über eine Louis-XV-Kommode aus Paris bis zur gotischen Skulptur der Hl. Barbara. Prominente Namen sind beim Rundgang genügend zu finden: Friedensreich Hundertwasser etwa mit einem in Afrika gemalten Werk, die Heimatmaler Alfons Walde und Albin Egger-Lienz mit ihren Bergwelten, Andy Warhol mit einem Siebdruck von Mick Jagger, handsigniert von beiden, Arnulf Rainer mit Fingermalerei oder Hermann Nitsch mit Acryl auf Jute. Nicht alltäglich sind weiters Ausstellungsstücke wie beispielsweise ein Tresor aus dem Mailand des 17. Jahrhunderts, ein persischer Teppich aus Teheran-Seide aus dem 19. Jahrhundert oder eine Hofdame aus Terrakotta aus der chinesischen Tang-Dynastie (618-907).
Nikolaus Ruzicska bestückt seine Galerie im Süden Salzburgs mit Werken des zeitgenössischen Künstlers Herbert Brandl, die Ausstellung läuft bis Mitte Juni. In der Galerie Welz läuft bereits seit drei Wochen eine Ausstellung mit Arbeiten des 2015 verstorbenen Kärntners Franz Grabmayr und Werken aus der klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst unter anderem von Egon Schiele, Gustav Klimt, Joan Miró oder Marc Chagall. Mario Mauroner zeigt Kendell Geers mit „OrnAMENtundVERBrechen“, die L.art Galerie (ehemals Weihergut) präsentiert Gemälde von Sofie Fatouretchi und Fotografien von Manfred Wakolbinger, in der Berchtoldvilla sind „Neue Mitglieder - startklar“ zu sehen, in der Galerie Fünfundzwanzig „Floating Landscapes“ und in der Leica Galerie Serien des Leica Oskar Barnack Awards.
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