Die Corona-Pandemie und Inflation haben in Österreich im Vorjahr viele Einkommen sinken lassen. Laut einer Umfrage von Statistik Austria hatte 2021 jeder Dritte weniger Geld zur Verfügung als noch ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte griff auf Ersparnisse zurück oder lieh sich Geld. Gespart wurde vor allem beim Konsum, etwa bei Essen und Dienstleistungen.
Die häufigsten Gründe für das geringere Einkommen waren eine reduzierte Arbeitszeit, ein gesunkenes Erwerbseinkommen und Arbeitslosigkeit. Zudem nannten die Befragten häufig die hohe Inflation. „Trotz einer massiven Ausweitung der Sozialleistungen und Subventionen hat die Corona-Krise deutliche soziale Folgen mit sich gebracht. Jede dritte Person im erwerbsfähigen Alter hatte im Jahr 2021 Einkommensverluste zu verdauen - mit teils spürbaren Auswirkungen auf Konsummöglichkeiten und Lebenszufriedenheit“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag.
Besonders betroffen waren Arbeitslose und Erwerbstätige in bestimmten Berufsgruppen wie Dienstleistungen und Verkauf, in der Landwirtschaft, im Handwerk, im Bereich der Bedienung oder Montage von Anlagen und Maschinen sowie Hilfsarbeiter.
Jede dritte Person hatte 2021 Einkommensverluste zu verdauen, mit teils spürbaren Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit.
Tobias Thomas, Generaldirektor Statistik Austria
Schwierigkeiten mit Lebenskosten
Im Detail schränkten 39 Prozent ihren Konsum ein, zum Beispiel bei Essen, Kleidung oder Dienstleistungen. Fast die Hälfte musste nach eigenen Angaben auf Ersparnisse zurückgreifen oder Geld leihen. Ungefähr 14 Prozent haben keine besonderen Maßnahmen ergriffen. Ebenso viele haben unabhängig von der Entwicklung der vergangenen zwölf Monate große Schwierigkeiten, ihre Lebenskosten zu bewältigen. Als besonders belastend erleben sie die Wohnkosten.
Höheres Einkommen
„Bei jeder sechsten Person hat sich die Einkommenssituation im selben Zeitraum hingegen verbessert“, erklärte Thomas in einer Aussendung. Hierfür waren in erster Linie eine höhere Arbeitszeit, ein gestiegenes Erwerbseinkommen oder ein neuer Job beziehungsweise Arbeitsplatzwechsel ausschlaggebend. Einkommensgewinner waren im Vorjahr insbesondere Akademiker, Personen in technischen Berufen und Führungskräfte.
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