Die Anklagebehörde hatte im April 2010 neuerlich Ermittlungen gegen den mittlerweile 58-jährigen Chef einer Reinigungsfirma, den Heimleiter und drei ehemalige Erzieher wegen Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauchs, Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses und sexueller Belästigung aufgenommen.
Lehrer und Ex-Heimbewohner wandten sich an Stadt Wien
Basis der neuen Untersuchungen war eine Sachverhaltsdarstellung der Stadt Wien, an die sich zwei ehemalige Heimbewohner und ein Lehrer gewandt hatten. Dieser Darstellung zufolge soll der Unternehmer Jugendliche zunächst für Putztätigkeiten angeworben und in weiterer Folge missbraucht haben. Die Burschen seien dann auch zu privaten Sexpartys gebracht und systematisch missbraucht worden, hieß es.
Für diese Behauptungen fanden sich keine Beweise. Im Gegenteil, wie Behördensprecherin Schnell darlegte: "Von den Zeugen hat ein Teil die Vorwürfe dezidiert bestritten. Ein anderer Teil hat sich der Aussage entschlagen. Die dritte Gruppe hat für die Beschuldigten Partei ergriffen."
Gutachter bezweifelt Aussagen von wichtigstem Zeugen
Der wichtigste Zeuge wiederum, der angegeben hatte, er sei mit verbundenen Augen in verschiedene Wiener Wohnungen gebracht und dort von mehreren Männern gequält worden, war einem psychiatrischen Gutachten zufolge nicht unbedingt glaubwürdig. Der Sachverständige hatte in seiner Expertise die Aussagefähigkeit und -tüchtigkeit des angeblichen Opfers bezweifelt.
Insgesamt waren neben den Beschuldigten 20 Zeugen vernommen worden. "Die Einvernahmen haben nichts Neues zutage gebracht. Die Anschuldigungen haben sich in keinster Weise erhärten lassen. Es gibt keine neuen Beweismittel", betonte Behördensprecherin Schnell am Donnerstag.
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