4 Standorte in Tirol

Hilfe für die Psyche in neuen Beratungszentren

Tirol
31.03.2022 08:00

Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Und dennoch sind sie immer noch ein Tabuthema. Dem will das Land mit einer neuen Einrichtung entgegenwirken. Nach Ostern eröffnet das erste Psychosoziale Zentrum Tirols. Drei weitere sollen folgen. Die Zentren sind Anlaufstellen für Menschen in psychischer Not.

„Bei körperlichen Beschwerden geht man ja auch zum Arzt – im Idealfall früh genug, damit sich das Problem nicht verschlimmert“, sagt Sozial-Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne). Ihre Botschaft: „Hilfe annehmen, wenn die Psyche leidet.“

Um Betroffenen und ihren Angehörigen das „Hilfe annehmen“ zu erleichtern, werden jetzt in Tirol vier Psychosoziale Zentren (PSZ) aufgebaut. Am 19. April ist Start in Innsbruck. Im Mai soll es dann in Imst so weit sein, im Juni in Lienz und im Juli im Unterland. Dort ist der Standort noch nicht fixiert.

Zitat Icon

Für den Fall von Wartezeiten können die Zentren Überbrückungsleistungen anbieten.

Michael Wolf, Geschäftsführer der Psychosozialen Zentren

Vier STandorte um 2,4 Millionen Euro
2,4 Millionen Euro investiert das Land vorerst in die Zentren. Ihre Aufgabe: Sie sollen erste Anlaufstelle für Menschen in psychischen Notlagen sein. Sie sollen den Zugang zu Psychotherapie und anderen Angeboten rasch ermöglichen. „Für den Fall von Wartezeiten können die Zentren Überbrückungsleistungen anbieten“, spricht Michael Wolf, Geschäftsführer der Psychosozialen Zentren, ein wachsendes Problem an. Aufgrund steigender Fallzahlen kommt es bei Fachärzten, Psychologen und stationären Einrichtungen immer öfter zu Wartezeiten.

Zitat Icon

Wenn ein Gewitter aufzieht, sucht man in den Bergen auch Schutz. Das Gleiche gilt für psychosoziale Krisen. Sie können jeden treffen. Wichtig ist, dass man Hilfe sucht und annimmt. In den neuen Zentren ist das rasch und sehr niederschwellig möglich.

Sozial-Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne)

„Wichtige Ergänzung zum bestehenden Angebot“
Wolf sieht die neue Einrichtung auch deshalb als „wichtige Ergänzung zum bestehenden Angebot“ und betont, dass die Beratung für Hilfesuchende kostenlos und vertraulich ist: „Hier wird nichts über den Kopf hinweg entschieden.“ Auch Hausbesuche seien auf Wunsch möglich.

Die Vernetzung der Helfer als weitere Aufgabe
Neben der raschen Hilfe für Betroffene und Angehörige steht die Vernetzung der Helfer im Mittelpunkt der Arbeit. Markus Walpoth, Chef von „pro mente tirol“, sieht die Zentren auch als „feine Seismografen für aktuelle Entwicklungen“, auf die man dann rechtzeitig reagieren könne. Leo Alber vom Psychosozialen Pflegedienst Tirol nennt Aus- und Weiterbildung als weiteren Arbeitsschwerpunkt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt