Irans Fußball-Nationalteam muss um eine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft bangen. Nachdem Frauen der Zutritt zum Qualifikationsspiel gegen den Libanon verweigert wurde, droht die FIFA nun mit dem Ausschluss von dem Großereignis in Katar.
„Von der FIFA und AFC hören wir besorgniserregende Nachrichten“, meldete Mehrdad Seraji, Vorstandsmitglied beim iranischen Fußballverband (FFI) am Mittwoch per Twitter. Falls es zu einem WM-Ausschluss der iranischen Nationalmannschaft kommen sollte, „dann sind diejenigen verantwortlich, die in die bitteren Vorfälle in Mashhad involviert waren“. Hintergrund ist ein Vorfall, der sich am Dienstag beim WM-Quali-Duell zwischen dem Iran und Libanon ereilte. Obwohl 2.000 Frauen der Zutritt zum Stadion in der religiösen Stadt Mashhad erlaubt wurde, bekamen diese dennoch keine Sekunde des Spiels zu sehen. Folglich kam es zu Protesten, bei denen laut Augenzeugen Pfefferspray gegen die Demonstrantinnen zum Einsatz kam. Beobachter vermuten, dass einflussreiche islamistische Hardliner in Mashhad eigenmächtig und ohne Absprache mit dem FFI gehandelt haben.
Bis vor wenigen Jahren war iranischen Frauen jede Teilnahme an Fußballspielen untersagt, ehe sich die FIFA vor zwei Jahren für eine limitierte Zahl von Frauen bei ausgewählten Spielen wie dem asiatischen Champions-League-Finale einsetzte.
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