Über den Geisteszustand des früheren US-Präsidenten Donald Trump wollen wir hier nicht referieren. Doch was wirtschaftlich aus seiner Regierungszeit blieb, waren Steuerbegünstigungen für Konzerne und Millionäre. Das freute die Wall Street, die Kurse stiegen. Dann kam Corona, und die US-Regierung unter Joe Biden gab Unsummen zur Abfederung der Pandemie-Folgen aus. Zweimal wurde sogar pro Kopf eine Prämie an jeden Amerikaner ausgeschüttet, egal, ob er arm ist oder reich.
In der Folge explodierte 2020 das Budgetdefizit auf den Rekord von 3000 Milliarden US-Dollar (!). Das soll jetzt reduziert werden, Biden muss Steuern erhöhen. In diesem Zusammenhang gab der Präsident zu, dass Millionäre in den USA derzeit im Schnitt nur acht Prozent Steuern zahlen.
Daher schlägt er vor, dass die rund 700 Haushalte, die mehr als 100 Millionen Dollar besitzen, 20% Steuer auf ihr gesamtes Einkommen abliefern sollen. Das würde sicherstellen, dass die reichsten Amerikaner nicht weiter nur halb so viel Steuern zahlen „wie Feuerwehrleute und Lehrer“, so Biden. Ob dieser Plan im Kongress durchsetzbar ist, wird sich zeigen.
Doch gerade jetzt wird überall heftig diskutiert, wie man angesichts der Rekordinflation einen Teuerungsausgleich für Einkommensschwache schafft. Da führen einem solche Meldungen über ein Paradies für Millionäre (da gibt es auch noch andere) vor Augen, dass Steuergerechtigkeit vielerorts noch immer ein Fremdwort ist.
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