Apothekerin erklärt

Kräuter und Pflanzen: Natürlich Symptome lindern

Tirol
19.03.2022 15:00

Halskratzen, Kopfweh, Hustenreiz? Nicht immer braucht es gleich Tabletten & Co. Heilkräuter beziehungsweise -pflanzen können bei leichten Beschwerden vollkommen ausreichend sein oder auch schulmedizinische Therapien unterstützen. Eine Apothekerin über Naturheilmittel.

Seit nunmehr 130 Jahren besteht die Apotheke zur Triumphpforte mit der Drogerie Leopold’s Spezialkräuter in Innsbruck. Erstehen kann man dort unter anderem Arzneitees in Arzneibuchqualität. Diese dürfen in Tirol ausnahmslos in Apotheken verkauft werden. Bezüglich der Menge ihrer wirksamen Inhaltsstoffe haben sie strenge Kriterien zu erfüllen.

„Die herausragende Qualität unserer Kräuter liegt unter anderem in ihrer Reinheit und Schadstofffreiheit sowie in ihrem nachgewiesen hohen Wirkstoffgehalt“, verdeutlicht Apothekerin Catharina Willi. Nachsatz: Heilpflanze sei nicht gleich Heilpflanze, auch wenn die Pflanzenart dieselbe ist.

Gleiche Art, allerdings anderer Wirkstoffgehalt
Willi führt ein Beispiel an: Pfefferminzblätter in Arzneibuchqualität müssen doppelt so viel an ätherischen Ölen enthalten wie Pfefferminzblätter, die als Pfefferminztee in Supermärkten verkauft werden. Der Wirkstoffgehalt einer Heilpflanze variiert der Apothekerin zufolge mit dem Standort der Pflanze, dem Klima an ihrem Standort, mit dem Erntezeitpunkt und der Art ihrer Verarbeitung. 

Zitat Icon

Zur Beurteilung von Arzneipflanzen richten wir uns an Arzneipflanzenkommissionen wie die Kommission E, die ESCOP-Monographien und die WHO-Monographien, welche wissenschaftliche Wirksamkeit und Unbedenklichkeit garantieren.

Catharina Willi

Wohltuend und beschleunigend bei Erkältungen
Angewendet werden Pflanzen üblicherweise in Form von Aufgüssen, die man gurgelt oder trinkt. Gerade bei Erkältungen kann auch das Inhalieren der Dämpfe von Holunder- und Lindenblüten sowie Eukalyptusblättern wohltuend sein. Man träufelt ein bis drei Tropfen eines ätherischen Öls ins Wasser. „Mehrmals täglich angewendet, dringen die Dämpfe in die Nasenräume und tief hinab in die Bronchien“, erklärt die Apothekerin. Dadurch werde der Sekretabfluss aus den Nasennebenhöhlen beschleunigt. „Vorsicht bei ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Pfefferminz, Campher oder Thymian bei Säuglingen und Kleinkindern. Da kann es zu einem Stimmritzenkrampf mit Erstickungsgefahr kommen“, warnt Willi.

Auch Pflanzen können Nebenwirkungen haben
Pflanzenheilkunde ist nicht gleich Homöopathie. Letztere ist sehr umstritten, Kritiker sprechen von einem Placebo-Effekt. Die Wirkung von vielen Pflanzen allerdings ist wissenschaftlich erwiesen und anerkannt.

Natürliche Mittel können allerdings klarerweise auch unerwünschte Reaktionen hervorrufen. „Die weitverbreitete Ansicht, Phytotherapeutika seien nebenwirkungsfrei, kann nicht vertreten werden“, sagt Willi. Toxische, mutagene oder karzinoge Effekte, allergische Reaktionen und Wechselwirkungen mit Medikamenten könnten auftreten. Johanniskraut etwa vertrage sich mit einer ganzen Reihe von Medikamenten nicht. Bei Bedenken: Abklären lassen!

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