Altstadt als Abkürzung

Schranken: Weniger Durchzugsverkehr in Wolfsberg?

Der Durchzugsverkehr zwischen Johann-Offner-Straße und Rathaus soll gestoppt werden: Zu Spitzenzeiten rollen 3500 Fahrzeuge durch die obere Stadt - Tendenz steigend. Ein Schranken könnte jene, die die Strecke als Abkürzung wählen, aus der Altstadt aussperren. Denn wer nicht einkauft und somit keinen Jeton erhält, könnte bei der Ausfahrt zur Kasse gebeten werden.

„Fakt ist, wir müssen den Durchzugsverkehr in der oberen Stadt massiv einschränken. Daher mache ich mir meine Gedanken, wie das gehen könnte“, sagt Bürgermeister Hannes Primus. Eine Idee sei, ein Schrankensystem zu installieren. „Wer Kaffee trinken oder einkaufen geht, erhält einen Jeton.“ Primus betont aber: „Das ist nur eine Vision, die nicht geplant und auch nicht ausgereift ist.“

Beim „Krone“-Lokalaugenschein in der Altstadt begegnen wir Altbürgermeister Hans-Peter Schlagholz. Er betont: „Ich finde die Idee von Primus gar nicht so schlecht. Ähnliche Gedanken einer Sperre hat es bereits vor 20 Jahren gegeben. Damit würde ein Großteil des Verkehrs wegfallen.“

Mittlerweile hat sich das Verkehrsaufkommen nämlich massiv gesteigert. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 rollen wöchentlich 40.000 Fahrzeuge durch die obere Stadt. Primus: „80 Prozent davon als Durchzugsverkehr.“ Interessant dabei sei, dass Parkplätze durchschnittlich nur 25 Minuten belegt seien. Stadtrat Christian Stückler betont: „Die Altstadt ist zur neuen Autobahn geworden. All jene, die den Ampeln an der Packer Straße ausweichen wollen, nehmen die Johann-Offner-Straße und den Hohen Platz als Abkürzung. Noch dazu fahren sie viel zu schnell.“ Stückler befürwortet die Idee des Schrankens: „Vom Durchzugsverkehr hat der Handel nichts.“

Unternehmer Walter Megymorecz, der seit 45 Jahren in der Altstadt tätig ist, betont: „Ich finde, es sollte so bleiben wie es ist. Europaweit werden die Schranken abgebaut und bei uns wollen sie welche aufstellen. Absurd!“