1965 erbaute Kapelle

Jetzt hat auch Gmunden seine „schiefe“ Attraktion

Oberösterreich
17.03.2022 15:00
Gmunden Eine ehemalige Rumpelkammer ist in Gmunden in aller Munde. Nicht, weil sie nach einer Restaurierung wieder in eine Kapelle umgebaut wurde, sondern weil seit einem Baum- und Heckenschnitt freie Sicht auf die schiefen Wände gegeben ist. Sogar Vergleiche mit dem schiefen Turm von Pisa werden gezogen.

Als 1965 die Pfarrhofkapelle auf dem Gmundner Kirchenplatz errichtet wurde, waren alle rund zwei Meter langen Wände des Oktogons noch im Lot. Erst im Laufe der Jahre geriet das Gebäude, das laut Geologen auf einer Grundmoräne errichtet wurde, in eine Schräglage. „Das liegt zusätzlich auch daran, dass vom Kalvarienberg eine Wasserquelle durch den Kirchenplatz führt und die Kapelle von einer Seite unterspült wird. Auf der anderen Seite wird sie von Wurzeln eines alten Baums angehoben“, zählt Stadtpfarrer Gerald Geyrhofer die Gründe für die Schräglage auf.

Gebäude fristete Schattendasein
Dass diese bis dato nur ganz wenigen Gmundnern aufgefallen ist, lag an den Bäumen sowie einer Thujenhecke und zwei Wartehäuschen für Busse in der Nähe, die die Sicht auf die Kapelle fast völlig verdeckten.  Auch sonst fristete das Gebäude ein Schattendasein. Es verkam zu einem Gartenhäuschen. 2020 ließ es Geyrhofer restaurieren und zu Ehren der Heiligen Georg und Hubertus weihen. „In dem Kleinod mitten in der Stadt wurden zwei Hubertus-Messen gefeiert“, erzählt Geyrhofer, der seit 2004 am Traunsee Stadtpfarrer ist.

Abriss steht für Pfarrer nicht zur Diskussion
Ein Abriss der nicht einsturzgefährdeten Kapelle kommt für ihn nicht in Frage. Vielmehr möchte er sie für Segnungen, Andachten und kleinere Hochzeiten nutzen. „Experten haben sich die Mauern angesehen. Nur wenn wir sie geraderichten würden, bestünde die Gefahr, dass die Kapelle auseinanderbricht!“

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