Stichwahl in Wenns

Causa Chalet-Dorf könnte auch die Neuen befassen

Tirol
10.03.2022 17:00

In der mit Spannung erwarteten Stichwahl in Wenns könnte auch die Haltung der beiden Aspiranten gegenüber dem geplanten Chalet-Dorf eine Rolle spielen. Die Gegner möchten nämlich den Baubescheid von BM Schöpf beim Landesverwaltungsgericht anfechten. Das Thema könnte also auch das neue Dorfparlament befassen.

Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen wird am Sonntag in Wenns erwartet, zumindest was die Ausgangslage betrifft. Die Bürgermeisterkandidaten Robert Rundl (39,84 %) und Patrick Holzknecht (39,68 %) trennten im ersten Wahlgang ganze zwei Stimmen. Das ist das knappste Ergebnis im ganzen Land. Obwohl die absolute Mehrheit der Bürgermeisterliste vom scheidenden Walter Schöpf dahin ist, spricht der designierte Nachfolger Holzknecht mit den erreichten sechs Mandaten von einem Erfolg: „Es ist eigentlich eine völlig neue Liste, ich bin der einzige Mandatar, der auf wählbarer Stelle übrig geblieben ist.“

Schöpfs letzte „wichtige Tat“
Beide Kontrahenten sprechen von einer Fülle von Aufgaben. Allerdings könnte der Daueraufreger „Chalet-Dorf Bichl“ auch den neuen Gemeinderat beschäftigen, obwohl BM Schöpf sozusagen als letzte „wichtige Tat“ den Baubescheid erlassen hatte. Der erbittertste Gegner der Chalet-Pläne und des bisherigen Dorfchefs, Werner Dobler, sitzt nun ebenfalls im neuen 13-köpfigen Dorfgremium. Das alleine heißt allerdings nichts, wie Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf bestätigt: „Der neue Gemeinderat kann natürlich nicht den Baubescheid einfach aufheben.“

Der Ball liegt nun beim Landesverwaltungsgericht
Das Landesverwaltungsgericht allerdings schon und genau das will Dobler, der auch Sprecher der Bürgerinitiative ist, mit der Causa befassen. „Der Baubescheid hätte nicht erlassen werden dürfen. Gutachten fehlen, die Maßnahmen bezüglich Trinkwasser wurden nicht umgesetzt“, kritisiert der in Bichl wohnhafte Dobler. Die Möglichkeit besteht also, dass sich auch das neue Dorfparlament mit dem mittlerweile endlosen Thema beschäftigen muss.

Wie stehen die beiden Aspiranten für den Chefsessel dazu? Für Patrick Holzknecht, der alle Entscheidungen und Beschlüsse mitgetragen hat, ist klar: „Eine neuerliche Aufrollung wird aus meiner Sicht rechtlich nicht möglich sein, die Sache ist durch.“ Quereinsteiger Robert Rundl hält sich bedeckt: „Es ist ein sensibles Thema, das das Dorf gespalten hat. Falls ich Bürgermeister werde, werde ich mich in die Materie einarbeiten.“

Die Betreiber warten ab
Seitens der Betreiber stellt Rechtsanwalt Christian Schöffthaler klar, man werde im Sinne der Rechtssicherheit alle Einspruchsfristen abwarten. Auch die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtshofes ist noch ausständig. Die Vogelschutzorganisation BirdLife legte gegen den naturschutzrechtlichen Bescheid Beschwerde ein, weil das Projekt das Vorkommen des „Neuntöters“ gefährden würde.

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