Eigentlich stand die Stadt Groß Gerungs im Bezirk Zwettl immer hinter dem 27-jährigen Tennislehrer Boris Müller, der seit 2015 eine eigene Tennisschule betreibt. Denn die Idee klang gut: Eine Traglufthalle über beide Plätze im Winter sollte eine ganzjährige Kinder- und Jugendförderung gewährleisten. Das würde auch allen anderen Spielern in der kalten Jahreszeit helfen.
„Wäre Amtsmissbauch“
Vor zwei Jahren wurde das Projekt begonnen. Da die Stadt weder vom Gebietsbauamt Krems noch von der Baurechtsabteilung des Landes grünes Licht bekam, holt Müller nun zum Rundumschlag aus: „Die politische Führung legt sich quer. Man teilte mir mit, sich an der Rechtsauffassung der Landesabteilung zu orientieren“, betont Müller und erhebt Vorwürfe gegen Vizebürgermeister Christian Laister (VP), den der Gemeinderat in einer Woche zum Stadtchef wählen wird. Laister betreute als Sachbearbeiter das Projekt, Baubehörde erster Instanz war aber Bürgermeister Maximilian Igelsböck. „Gegen das Amt ein Projekt positiv zu bewilligen, wäre Amtsmissbrauch“, stellt der Vize klar.
Warum Bau andernorts möglich?
Müller führt ein Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes aus 1975 an, nach welchem eine Traglufthalle nicht als Gebäude gilt. Laut Land ist es das nach der NÖ Bauordnung 2014 aber doch. Damit ist auch ein Energieausweis fällig, der für eine Traglufthalle nie positiv ausgestellt werden kann. Warum durfte man aber diese Hallen andernorts bauen? Das fragt sich auch Laister.
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