Zu einer überkonfessionellen Gedenkminute rufen die österreichischen Kirchen am Freitagnachmittag um 15 Uhr auf. Begleitend zum stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine werden im ganzen Land die Kirchenglocken läuten, im Wiener Stephansdom erklingt dazu die Pummerin.
An der Initiative beteiligen sich neben den christlichen Kirchen - auch die orthodoxen -, die Israelitische Religionsgesellschaft und die Islamische Glaubensgemeinschaft und alle anderen gesetzlich anerkannten Religionsgesellschaften, berichtete die Kathpress.
Das stille Gebet solle die „Hoffnung auf einen raschen und gerechten Frieden in der Ukraine stärken“, so Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz. „Beten wir für alle, die durch das Grauen des Krieges ihr Leben lassen müssen und öffnen wir unser Herz für jene, die jetzt unsere Hilfe brauchen.“
„Im Schweigen bringen wir unsere Gefühle der Ohnmacht angesichts des Schreckens eines Krieges mitten in Europa zum Ausdruck“, so der evangelische Bischof Michael Chalupka. „Schweigen ist eine Sprache, die alle verstehen“ und sei Ausdruck der Verbundenheit mit den Menschen im Kriegsgebiet, die um ihr Leben bangen.
„Als Christen sind wir aufgerufen, in Frieden und Nächstenliebe miteinander zu leben. Deshalb ist ein Krieg immer eine Sünde, insbesondere wenn er gegen ein freies, souveränes Land geführt wird“, betonte der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis, der den „Angriff Russlands auf die Ukraine“ ausdrücklich verurteilte.
Auch Jaron Engelmayer, Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, betonte die allgemeine Sorge im Blick auf das Geschehen zwischen Russland und der Ukraine: „Wir beten für alle Bewohner der betroffenen Region, für schnelle Stabilisierung und baldigen Frieden. Derjenige, der Frieden in den Höhen stiftet, möge Frieden auf Erden schaffen - Schalom.“
„Die Bilder, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen, lassen uns sprachlos zurück“, betonte auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural. „Wir stehen vereint im Gebet für den Frieden und für eine sichere Welt. Möge Gott das ukrainische Volk beschützen und ihm in diesen finsteren Tagen beistehen“, so Vural.
Auch der ORF wird für die überkonfessionelle Gedenkminute sein Programm unterbrechen. „Der Friede ist das höchste Gut. Es muss alles getan werden, um den Frieden in Europa wieder herzustellen und ihn zu bewahren“, erklärte Roland Weißmann, Generaldirektor des ORF gegenüber Kathpress.
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