Am Stubaier Gletscher

Betrunkene Skifahrer müssen Suchaktion zahlen

Wieder verursachten betrunkene Skifahrer in Tirol eine kostspielige Suchaktion. Dieses Mal war am Sonntag der Stubaier Gletscher Schauplatz. Die Bergrettungen Neustift und Sölden, Lawinenhunde, der Polizeihubschrauber, Pistenretter und Alpinpolizisten standen im Einsatz. Die beiden Slowaken wurden schließlich unverletzt bei der „Jochdohle“ auf 3150 Metern Seehöhe entdeckt. Eine saftige Rechnung folgt.

Der 35- und der 29-Jährige waren am späten Sonntagnachmittag zunächst im Restaurant Jochdohle negativ aufgefallen. Dann kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Pistenraupenfahrer. Der alarmierte daraufhin die Polizei.

„Mit Ratracs und der Seilbahn fuhren Polizisten aus Fulpmes und Neustift hinauf zur Jochdohle, bei deren Eintreffen waren die Slowaken freilich verschwunden“, sagt Jörg Randl, Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Innsbruck der Polizei. Eine große Suchaktion startete.

„Betrunkene sind immer hinunter unterwegs“
„Wir fuhren gegen 19.15 Uhr mit 16 Mann zur Station Eisgrat“, sagt Helmut Haas, Ortsstellenleiter der Bergrettung Neustift. Gleichzeitig hat man die Bergrettungskollegen aus Sölden alarmiert. „Aus Erfahrung wissen wir, dass Betrunkene immer hinunter unterwegs sind“, weiß Haas. Hinunter hätte Richtung Windachtal bei Sölden bedeutet. „Dort wäre es brandgefährlich gewesen.“ Zudem machten sich sechs Bergretter samt ihren Lawinensuchhunden auf den Weg, der mit Wärmebildkameras ausgerüstete Polizeihubschrauber aus Salzburg flog ebenfalls ins Stubaital.

Gegen 20 Uhr meldete sich dann ein einheimischer Bekannter der Slowaken. Das Duo habe sich verirrt und sei verletzt. Zudem setzten die Slowaken selbst einen Notruf ab. „Weil es zeitlich frühere Videobilder des Duos von der Jochdohle gab, sind wir dorthin“, erzählt Bergretter Haas. Und tatsächlich: Die Slowaken befanden sich vor der Jochdohle - unverletzt! Im Ratrac wurde das sturzbetrunkene Duo ins Tal gebracht, gegen 23 Uhr war für die Einsatzkräfte Feierabend.

Die Polizei erstattet Anzeige, die Bezirkshauptmannschaft wird den Slowaken den Einsatz in Rechnung stellen.