Hohe Erwartungen

Mehr Lust statt Frust am Valentinstag

Vorarlberg
12.02.2022 09:00

Am 14. Februar ist es wieder soweit: Es wird Valentinstag gefeiert. Den Handel freut es, wenn der Rubel rollt. Doch dieser Tag kann auch nerven. Die „Krone“ hat sich Rat bei Sexualberaterin Bettina Schwung geholt.

Schon seit Wochen sehen wir die Bilder von glücklichen Liebespaaren in der Werbung. Die roten Herzen und Valentinstagmenüs hängen dem ein oder anderen nicht ganz so Verliebten wahrscheinlich schon zum Hals heraus. „Nicht vergessen! Am 14. Februar ist Valentinstag, kaufen Sie bei unseren Floristen Blumen für Ihre Liebsten“ - mit Slogans wie diesem wird zärtlich aber bestimmt in Richtung Konsum geschubst.

In der alljährlichen Consumercheck-Umfrage hat der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut „Mindtake Research“ 1000 Österreicher zu ihren Valentinsplänen befragt. „Zum Valentinstag geben die Österreicher heuer im Schnitt pro Kopf 84 Euro für Geschenke aus, ganze 16 Prozent mehr als im Vorjahr“, so HV-Geschäftsführer Rainer Will. Es sei den Händlern nach der corona-bedingten Durststrecke vergönnt.

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Es ist ein Tag wie Weihnachten oder Silvester, der an sehr viele Erwartungen geknüpft ist.

Sexualberaterin Bettina Schwung

Hohe Erwartungen erzeugen Druck
Sexualberaterin Bettina Schwung aus Feldkirch kann dem Tag nicht ganz so viel abgewinnen: „Es ist ein Tag wie Weihnachten oder Silvester, der an sehr viele Erwartungen geknüpft ist. Wenn man sich das restliche Jahr nicht liebevoll um die Partnerschaft kümmert, erhöht das den Druck an diesem einen Tag umso mehr.“ Dann kann aus Valentins-Lust, ganz schnell Frust werden.

In einer Beziehung sei es wichtig, zu verstehen, wie der Partner tickt: Der eine möchte viel Zeit mit dem Partner verbringen, ein anderer hören, wie sehr er geliebt wird und andere haben einfach gerne Geschenke als Liebesbeweis. „Das hat nichts damit zu tun, dass jemand materiell ist, denn es müssen keine großen Geschenke sein.“ Manchmal reiche auch nur ein Post-it mit einer lieben Notiz. „Wenn sich der Partner durch ein kleines Präsent geliebt fühlt, trifft man diesen Menschen damit voll ins Herz - und zwar nicht nur am Valentinstag!“

Entspannt bleiben, sich selbst etwas gönnen
Und was tun, wenn man Single ist oder frisch getrennt und allein der Gedanke an den Valentinstag Panikattacken auslöst? Schwung rät dazu, einfach am Boden der Realität zu bleiben, denn Liebesgeschichten à la Hollywood mit romantischen Filmküssen gibt es eben nur auf der Kinoleinwand und nicht im echten Leben.

Wenn der Leidensdruck dennoch zu groß wird, sei es sinnvoll, sich mit seinen Freunden abzulenken oder einen Tag ganz nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu planen und sich selbst zu beschenken. „Die Solo-Variante sollte aber nicht weniger wert als ein Paarabend sein. Erst wenn es mir selbst gut geht, kann ich auch in eine erfüllende Verbindung mit einem anderen Menschen gehen“, erklärt die Expertin.

Wenn einem der Valentinstag wichtig ist, lohnt es sich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und nicht darauf zu warten, dass der Partner plötzlich das Gedankenlesen lernt. Gleich ob beim romantischen Ausflug ins Wellnesshotel oder beim Dinner im Lieblingslokal - es gilt die Regel: „Wenn ich zu viele Erwartungen habe, kann ich schnell enttäuscht werden. Also entspannt bleiben, ganz nach dem Motto: Alles kann, nichts muss!“

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