Kammerspiele

Geierwally gibt gefährlichen Machos keine Chance

Oberösterreich
06.02.2022 16:00

Der Mann als Feind: Eine Riege von skrupellosen Tiroler Machos, angeführt von ihrem eigenen Vater, will über das Leben der „Geierwally“ bestimmten. Doch die Wally gibt ihnen keine Chance. Sara Ostertag inszeniert ein erfrischendes Rachespiel mit grandioser Live-Musik in den Linzer Kammerspielen.

Sie schwingt schreiend die Axt, sie wirft Eisblöcke nach Lüstlingen, sie schaut stoisch übers Land - Gunda Schanderer ist die Idealbesetzung für die sture, nachdenkliche Walburga Stromminger. „Die Geierwally“ von Felix Mitterer nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern wird in der Fassung von Regisseurin Sara Ostertag auf die steile Berg- und Seelenwelten nachahmende Bühne (Nanna Neudeck) der Kammerspiele geknallt, dass der Feminismus nur so sprüht.

Inszenierung verweist auf aktuelle Missstände
Um Schanderer kreisen die Tiroler Rüpel unterschiedlicher Ausprägung: Daniel Klausner als verzweifelnd polternder Vater von Wally, Benedikt Steiner u. a. als gefährlich-schleimiger Vinzenz, Helmuth Häusler als ambivalenter Josef, Alexander Julian Meile u. a. als gutmütiger, aber ruppiger Lammwirt. Alle haben sie die Meinung gemeinsam, dass eine Frau sich den Männern fügen muss. Markus Ransmayr sorgt als Knecht Kletter für Gelächter - überhaupt überhöht Ostertag die Rache der Bauerstochter oft derart, dass es Slapstick gleichkommt. Zum Spaßen ist der „Geierwally“ aber freilich nicht zumute, vielmehr verweist die Inszenierung auf aktuelle Missstände.

Die extrem starke, die Geschichte bereichernde Live-Musik samt Kompositionen kommt von Jelena Poprzan.

Nächste Termine: 16. 2.; 27. 2.  Tickets: www.landestheater-linz.at 

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