Mit 250 km/h gerast

Freund bei Alko-Fahrt getötet: Lenker verurteilt

Tirol
05.02.2022 06:00

An gar nichts kann sich der Angeklagte in Tirol erinnern - umso aufschlussreicher ist die Auswertung des Bordcomputers seines Pkw. Für die Richterin besteht kein Zweifel, dass der Angeklagte fuhr - und nicht, wie vom Anwalt in den Raum gestellt, der Beifahrer im Rahmen eines erweiterten Suizids.

„Haben Sie vielleicht ein Alkohol-Problem?’’, fragte Richterin Helga Moser den Angeklagten, nachdem sie ihn über seine Vorstrafen aufgeklärt hatte: Bereits vor 15 Jahren verursachte er betrunken einen Autounfall, bei dem eine Person starb. Dazu kamen Schlägereien – jedes Mal hatte der Mann Alkohol intus. Immer kam er ohne Haftstrafe davon.

Helfer hörten Hilferufe
Im Dezember 2020 raste er dann betrunken und unter Kokaineinfluss in der BMW-Limousine seiner Partnerin mit seinem besten Freund durch Tirol. Mit 250 km/h kam er von der Straße ab, der Bordcomputer verzeichnete fünf Aufschläge, bis das Auto auf dem Dach zum Liegen kam. Die Einsatzkräfte hörten noch leise Hilferufe des Freundes. Zwei Monate später starb er.

Als die Richterin dem Angeklagten ein Foto des Verletzten zeigt, muss sie ihm erklären, wo die Beine sind! Wirklich geschockt oder reumütig gibt sich der Angeklagte vor Gericht nicht – obwohl ziemlich sicher er hinter dem Lenker saß. Laut Bordcomputer sei der Fahrer angeschnallt gewesen, der Beifahrer nicht. Auf der Beifahrerseite klebten Haarbüschel des Verstorbenen.

Nicht rechtskräftiges Urteil: zwei Jahre unbedingte Haft und insgesamt knapp 30.000 Euro Teilschmerzensgeld.

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