Brustkrebs besiegt

„Der Krebs soll Thema sein und kein Tabu!“

Oberösterreich
01.02.2022 21:00

Nadja Kapeller hat ihren Brustkrebs besiegt. Heute porträtiert sie die Krankheit im Internet. Zum Weltkrebstag am 4. Februar spricht Nadja über Ängste, Muttergefühle - und bewundernswerten Optimismus.

An ihrem 35. Geburtstag stand Nadja Kapeller aus Wilhering „wie weggebeamt“ vor dem Spiegel. Nonstop klingelte das Telefon, aber ihr war nicht nach Glückwünschen. Denn eine Mammografie hatte ergeben, dass der zufällig entdeckte Knoten in ihrer Brust vielleicht doch nicht so harmlos war. Eine Woche später hatte sie es schriftlich. Triple-negatives Mammakarzinom, schnell wachsend, aggressiv. „Die beschissenste aller Varianten.“

Erster Gedanke an Familie
Ihr erster Gedanke galt der noch nicht abgeschlossenen Familienplanung – „wir haben vor der Behandlung zur Sicherheit Eizellen einfrieren lassen“ – dann dachte sie an ihren damals dreijährigen Sohn. „Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen macht, aber trotzdem ehrlich sein. Also habe ich ihm gesagt, dass ich einen Knoten in der Brust habe, der da nicht hingehört, und dass ich jetzt öfter ins Krankenhaus muss, damit der weggeht. Er wollte später öfter greifen, ob der Knoten wirklich kleiner wird, sonst war das Thema für ihn erledigt.“

„Natürlich gab es Tiefs“
Auch die Glatze irritierte den Kleinen nicht. „Meine Freundin und ich haben uns einen Spaß erlaubt und lustige Frisuren geschnitten, bis nur mehr Stoppeln übrig waren. Mein Sohn war dabei, durfte Videoschauen. Das war für ihn wie Weihnachten“, sagt Nadja und betont: „Natürlich gab es Tiefs. Aber ich bin ein neugieriger, optimistischer Mensch und habe versucht, immer was Positives zu sehen. ,Mir fallen die Haare aus? Dann brauche ich sie nicht mehr rasieren.’ Das hat mir geholfen. Wichtig ist auch, jede Hilfe anzunehmen, die einem angeboten wird.“

Seit vier Jahren krebsfrei
Nach der Chemo und einer beidseitigen Mastektomie mit Wiederaufbau ist Nadja seit fast vier Jahren krebsfrei - und mit ihrem Körper im Reinen. Mit der Linzer Fotografin Ines Thomsen hat die 38-Jährige das Brustkrebs-Awareness-Projekt „Das bin ich“ ins Leben gerufen: Mit bewegenden Fotos wollen sie der Krankheit ein Gesicht geben „und unseren Models auch beweisen, wie schön sie immer noch sind.“

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