Noch vier Wochen

Gemeinderatswahl: Alle jagen die Tiroler ÖVP

Tirol
30.01.2022 17:13
Mehr als eine halbe Million Tirolerinnen und Tiroler sind am 27. Februar aufgerufen, Bürgermeister und Gemeinderat ihrer Heimatorte zu wählen. Dabei wird es sicherlich wieder die eine oder andere Überraschung geben – wenngleich die Übermacht der schwarzen Bürgermeisterpartei ÖVP vermutlich erhalten bleibt. Die „Krone“ macht den Faktencheck und bat die Parteien um ihre Einschätzung.

Bei der Wahl 2016 behielt die Tiroler Volkspartei ihre Vormachtstellung auf Gemeindeebene bei und blieb mit 236 von 278 Bürgermeistern und -innen (ohne Innsbruck) die Bürgermeister- und Gemeinderatspartei Tirols. Die ÖVP konnte damals trotz mehr Listen der FPÖ und der Grünen ihr hohes Niveau halten, sogar ein wenig ausbauen und blieb die einzige Partei, die in allen Städten und Gemeinden verankert ist. „Nach Listenabgabe steht fest, dass wir in allen Gemeinden kandidieren und gute Chancen haben, wieder in jedem Gemeinderat vertreten zu sein. Wir erheben den Anspruch, in allen Gemeinden Verantwortung zu übernehmen.“ Die SPÖ kandidiert in 100 Gemeinden und will ihre 25 Bürgermeistersessel aus dem Jahr 2016 halten.

Die SPÖ will „Großangriff“ der ÖVP Paroli bieten
„Als klare Nummer zwei auf kommunalpolitischer Ebene mit mehr als 350 Gemeinderäten und -innen sind wir die einzige Partei, die dem Großangriff der ÖVP auf die Gemeindestuben Paroli bieten kann. In vielen Orten, darunter auch die Bezirkshauptstadt Landeck, sind SPÖ-geführte Listen die einzige Alternative zur schwarzen Allmacht“, sagt der rote Landesparteichef Georg Dornauer, der in Sellrain mangels Gegenkandidat fix als Bürgermeister im Amt bleibt. Gemeinsam mit BM Elisabeth Blanik in Lienz ist er der prominenteste Titelverteidiger der SPÖ.

FP: Gemeindekaiser bekämpfen
Die Marschrichtung der Tiroler FPÖ lautet, die schwarzen Gemeindekaiser zu bekämpfen: „Wir treten in ungefähr so vielen Gemeinden an wie 2016, also rund 60. In einigen Orten sind wir nicht mehr dabei, in anderen sind wir hingegen neu, als FPÖ oder unabhängige Gruppen, so wie es auch sein soll. Wir wollen eine Demokratiereform in den Gemeinden haben.“

Kandidatensuche in den Tälern für Grüne schwierig
Die Grünen kandidieren diesmal in 40 Gemeinden. „Von 2010 auf 2016 haben wir um 70 Prozent mehr Gemeinderäte und -innen dazugewonnen, stiegen von 40 auf 70. Dieses Ergebnis wollen wir jetzt natürlich weiter ausbauen. 80 plus ist unser Ziel. Und obendrein wollen wir in möglichst viele Stichwahlen kommen“, sagt Landessprecher Christian Altenweisl. Stark vertreten sind die Grünen im urbanen Raum und in der Inntalfurche. „In den Tälern ist und bleibt es schwierig, Gemeindegruppen aufzubauen bzw. Leute zu finden, die sich trauen, zu kandidieren.“

„Schicksal selbst in die Hand nehmen“
Die Liste Fritz will diesmal 20 Gruppierungen beim Antreten unterstützen. „Es ist einer der Gründungsgedanken der Liste Fritz als einzige unabhängige Bürgerbewegung in Tirol, dass die Tiroler aufstehen, sich wehren, ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht warten, dass andere das für sie tun. Dazu rufen wir die Tiroler bei jeder Landtagswahl und natürlich erst recht bei der Gemeinderatswahl auf“, betont der seit Kurzem designierte Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint.

NEOS sehen die Wahl als „Champions-League“
„Diese Gemeinderatswahlen sind für uns die Champions-League in der Demokratie und der nächste große Wachstumsschritt“, verdeutlicht NEOS-Landessprecher Dominik Oberhofer. In insgesamt 22 Gemeinden werde kandidiert, davon in 15 Gemeinden als NEOS bzw. als pinke Liste.

Nach dem Abgabeschluss für die Listen vergangenen Freitag gibt das Land kommende Woche genaue Zahlen bekannt.

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