Lehnt Ehrenvorsitz ab

Kein Abendessen! Merkel erteilt Nachfolger Abfuhr

Ausland
21.01.2022 17:04

Deutschlands Ex-Kanzlerin Angela Merkel will offenbar von ihrer Partei nichts mehr wissen. So nimmt sie an diesem Samstag nicht am Online-Parteitag zur Wahl von Friedrich Merz zum CDU-Chef teil. Zudem verzichtet sie, Ehrenvorsitzende der Unionspartei zu werden und lehnte sie eine Einladung von Merz für ein Abendessen ab.

Merkel habe mit dem noch amtierenden CDU-Vorsitzenden Armin Laschet „darüber gesprochen, dass sie die Verbundenheit mit der CDU in der Zukunft in anderer Form als als Ehrenvorsitzende zeigen möchte“, teilte Merkels Büro der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Laschet hatte die Entscheidung Merkels, nicht Ehrenvorsitzende werden zu wollen, am Morgen in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ öffentlich gemacht. Die Grundfrage sei, ob das noch in die Zeit passe, sagte Laschet. Merkel sei „da auch zu der Entscheidung gekommen: Es passt nicht mehr in die Zeit. Wir haben keinen Ehrenvorsitzenden - das ist eine Tradition von früher, die es jetzt auf der Bundesebene nicht gibt“.

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Merkel ist da auch zu der Entscheidung gekommen: Es passt nicht mehr in die Zeit. Wir haben keinen Ehrenvorsitzenden - das ist eine Tradition von früher, die es jetzt auf der Bundesebene nicht gibt.

Armin Laschet

Man habe die Frage des Ehrenvorsitzes mit Hinblick auf einen alten Fall erörtert. „Der letzte Ehrenvorsitzende war Helmut Kohl, der dann vom Ehrenvorsitz zurückgetreten ist“. Kohl hatte seinen Ehrenvorsitz im Jahr 2000 im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre abgegeben.

Die beiden ehemaligen CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer haben zudem eine Einladung des designierten Parteichefs Friedrich Merz für ein Abendessen abgesagt. Merz habe alle früheren Parteivorsitzenden eingeladen, an diesem Samstagabend nach seiner als sicher geltenden Wahl an einem Abendessen in Berlin teilzunehmen, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Freitag unter Berufung auf Parteikreise.

Merz und Merkel: Seit Jahren ein schwieriges Verhältnis
Der 66-Jährige habe damit auch ein Zeichen der Versöhnung mit Merkel setzen wollen, zu der er seit Jahren ein schwieriges Verhältnis hat. Während Wolfgang Schäuble und Armin Laschet zugesagt hätten, hätten Merkel und Kramp-Karrenbauer abgesagt, schreibt das Magazin.

Aus dem Büro der ehemaligen Kanzlerin hieß es laut „Spiegel“, es gebe „terminliche Gründe“ für ihre Absage. Bei Kramp-Karrenbauer seien es private Angelegenheiten. Merkel hatte Merz 2002 als damalige CDU-Vorsitzende vom Amt des Unionsfraktionschefs verdrängt. Während ihrer 16 Jahre dauernden Kanzlerschaft war Merz lange Zeit ein scharfer Kritiker ihrer Regierungspolitik.

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