Teures Projekt

Ostschweizer liefern 2026 „Tram Trains“ nach OÖ

Die Stadtbahn soll ab 2030 mit den „Tram Trains“ fahren

(Bild: Stadler)

Oberösterreichs Infrastrukturressort war schon vor Jahren in Sachen Schienen-Öffis auf die Suche nach der „Eier legenden Wollmilchsau“ gegangen und fand sie 2020 zusammen mit deutschen Verkehrsbetrieben in Form der „Tram Trains“. Nun erhielt eine Schweizer Firma den Zuschlag für das Vier-Milliarden-Euro-Projekt.

Der Schweizer Zugbauer Stadler Rail darf sich über den größten Auftrag seiner Unternehmensgeschichte freuen. Bis zu 504 Fahrzeuge soll er an die „Einkaufsgemeinschaft“ – bestehend aus den Verkehrsbetrieben Karlsruhe, der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, dem Saarbahn-Netz, der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, dem Land Salzburg und eben der Schiene Oberösterreich – liefern. Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) klärt auf: „Die langen Vorlaufzeiten und der hohe finanzielle Aufwand bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen erfordern einen vorausschauend angelegten Beschaffungsvorgang. Als Mitglied des Bestellkonsortiums können wir nun zahlreiche Vorteile nutzen.“

Ein Beschaffungskonzept, wie wir es hier umgesetzt haben, ist eine weltweit einzigartige Innovation. Jedes Mitglied profitiert vom geteilten Know-how und vom wirtschaftlichen Benefit.

Günther Steinkellner, FPÖ-Infrastrukturlandesrat

Mischung aus Straßen- und Eisenbahn
Für die Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof und für die künftige Stadtbahn nach Gallneukirchen und Pregarten scheinen die „Tram Trains“ ideal. Sie sind eine Mischung aus Straßen- und Eisenbahn. Während die Garnituren in der Region die Reisevorteile einer Eisenbahn (Geschwindigkeiten, Sicherheitsnormen, Fahrkomfort, Sanitäranlagen) erfüllen, fungieren sie innerstädtisch als Straßenbahn. Die ersten 20 Fahrzeuge erhält Oberösterreich ab 2026. Diese sind allerdings für die Lokalbahn Lambach-Vorchdorf-Eggenberg und die LILO vorgesehen. Weitere 50 - dann für die Stadtbahn - sollen ab 2030 folgen.