„Krone“-Gastkommentar

Du bist, was du trinkst

Wirtschaft
10.01.2022 19:13

Bei der Ernährung lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Nach Mexiko, Bundesstaat Chiapas, San Cristobal de las Casas. Ein Ort, der vor drei Jahren traurige Berühmtheit erlangte, als die „New York Times“ berichtete, dass lokale Cola-Abfüller der Bevölkerung das Wasser abgraben: Zum einen ist ohnehin viel zu wenig Wasser verfügbar, zum anderen fließt es in die Produktion brauner Brause. Mit verheerenden Folgen für die Gesundheit der Menschen, die für Cola nicht tiefer in die Tasche greifen müssen als für Trinkwasser.

In San Cristobal konsumiert jeder 2 Liter Cola. Täglich. Die Anzahl der Todesfälle, die auf Diabetes zurückzuführen sind, hatte sich zwischen 2013 und 2016 um 30 Prozent erhöht. Cola zum Frühstück ist für Kinder nicht die Ausnahme, sondern die Regel: 1 Liter beinhaltet gut 30 Stück Würfelzucker und wird gar als religiöses Heilwasser missbraucht. Eine süße Versuchung mit bitterem Beigeschmack: 73 Prozent der Mexikaner gelten als übergewichtig, Diabetes oder Herzerkrankungen sind die Folge. Daran können wir uns alle ein abschreckendes Beispiel nehmen.

Zu viel Zucker zieht uns zügig ins Grab, vor allem in Corona-Zeiten, in denen Diabetiker und Herzkranke ein ungleich höheres Risiko haben. Weniger ist mehr. Nur nicht beim Wasser. Mit Blick Richtung Mexiko müssen wir dem Kaiser de facto noch heute dafür danken, dass er Hochquellwasser 1873 bis Wien leiten ließ.

Christian Baha

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele