Personal fehlt

Pflegefall Pflege: Wo Tirol jetzt ansetzen will

Tirol
01.12.2021 17:00

In Tirol werden im Jahr 2030 mehr als 7000 Pflegekräfte fehlen - das ist die alarmierende Prognose. Wie das Land gegensteuern will? Als Sofortmaßnahme soll es nun mehr Geld geben. Die Landesregierung beschloss Stipendien für die Ausbildung und Zulagen für den Kampf an der Corona-Front. 

Ob Intensivstation oder Seniorenheim – nicht erst seit Ausbruch der Pandemie sind Pflegekräfte extrem gefordert. Attraktiver macht das den Beruf nicht. Aktuell sind in Tirol 300 offene Stellen gemeldet. In einer Zeit, in der kaum eine Berufsgruppe dringender gebraucht wird. Seit Jahren machen Pflegekräfte auf den drohenden Notstand aufmerksam. Zuletzt immer öfter auf der Straße.

Und die Politik? Die versprochene Pflegereform des Bundes lässt auf sich warten. Erste Schritte für eine bessere Dotierung im Pflegeberuf will nun das Land Tirol setzen. Nach der Regierungssitzung präsentierte am Dienstag Gesundheits-LR Annette Leja gemeinsam mit LH Günther Platter und LHStv. Ingrid Felipe zwei „Sofortmaßnahmen“, wie es heißt.

Pflegestipendien von bis zu 470 Euro im Monat
12,2 Millionen Euro zusätzlich will das Land ab 2022 in Pflegestipendien investieren. „Statt eines Taschengelds erhalten Personen in Ausbildung ein Stipendium von 130 oder 470 Euro im Monat“, erläutert Gesundheits-LR Annette Leja die Eckdaten. Die 470 Euro sind allerdings an die Bedingung geknüpft, dass sich Antragsteller verpflichten, je nach Ausbildungsgrad zumindest zwei oder drei Jahre in Tirol zu arbeiten. LH Platter nennt die Stipendien eine „angemessene Entschädigung“, Stellvertreterin Felipe „ein Zeichen der Wertschätzung“.

Covid-19-Zulage für „dauerhafte Belastung“
Die Landesregierung beschloss gestern auch eine Covid-19-Zulage für Pflegekräfte und Ärzte in stationären Einrichtungen mit Kontakt zu Corona-Patienten. Die Zulage soll 250 Euro (Normalstation) bzw. 400 Euro (Intensivstation) pro Monat ausmachen. „Diese werden rückwirkend ab 1. Oktober bis 30. April ausbezahlt“, informiert Leja.

Hoffen auf Jugendliche und Wiedereinsteigerinnen
1740 Personen befinden sich aktuell in Tirol in einer Pflegeausbildung. Viele bleiben aber nicht lange im Beruf. Leja sieht bei Wiedereinsteigerinnen und Jugendlichen noch unausgeschöpftes Potenzial. Sie hofft auf rasche Einführung einer Pflegelehre und sieht „den Bund in der Pflicht“. Doch der feilt immer noch an der angekündigten Pflegereform.

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