Ab 441.000 € zu haben
Finanzkrise: Türkei bietet Kirchen zum Verkauf an
In ihrer akuten Finanzkrise beginnt die Türkei, christliche Gotteshäuser aus dem Besitz anerkannter kirchlicher Gemeinden zum Verkauf anzubieten. Darunter befinden sich etwa eine griechisch-orthodoxe Basilika im westtürkischen Bursa und eine syrisch-orthodoxe Kirche in Mardin - geeignet zur „touristischen Verwendung“ - in der Südosttürkei. Erstere wird um 6,3 Millionen türkische Lira (rund 441.000 Euro) angeboten. Das syrische Gotteshaus in Mardin ist etwas teurer und für 7,25 Millionen Lira (rund 507.500 Euro) zu haben.
Dies geht aus einer parlamentarischen Anfrage des armenisch-orthodoxen Abgeordneten Garo Payan an Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy hervor, wie der Fachdienst „Ökumenische Information“ der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in der aktuellen Ausgabe laut Kathpress berichtet.

Gäbe es irgendwo auf der Welt Werbung für den Verkauf einer Moschee, geriete wahrscheinlich die ganze Türkei in Aufruhr!
Ein Abgeordneter der Minderheitenpartei HDP
Laut Medyaport fragte der Abgeordnete der Minderheitenpartei HDP weiter: „Stört sie das nicht, Herr Minister? Gäbe es irgendwo auf der Welt Werbung für den Verkauf einer Moschee, geriete wahrscheinlich die ganze Türkei in Aufruhr!“
Verwaltung von Immobilien
Kirchen, Klöster, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime sind samt ihren sonstigen Immobilien in der Türkei nach dem Vorbild des islamischen Stiftungswesens als „wakuf“ organisiert. Werden sie länger nicht genutzt, geraten sie als „mazbut“ (besetzt) in staatliche Verwaltung. In diese Kategorie gehören auch die jetzt zum Verkauf angebotenen Kirchen.
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