Als eine Art Robin Hood der Tierwelt betrachtet sich eine Frau aus dem Seewinkel offenbar. Sie erstattete 21 Anzeigen, weil sie in Weingärten einzelne tote Stare entdeckt hatte. Doch bei der Recherche der „Tatort-Adressen“ dürften ihr Fehler unterlaufen sein. Deshalb könnten die falschen Personen vor Gericht stehen.
Eine große Liebe zur Tierwelt hat eine junge Seewinklerin entwickelt. Jeder tote Vogel reißt ein Loch in ihr gutes Herz. Deshalb durchforstet sie regelmäßig die Weinreben nach Staren, die sich in den Netzen, mit denen die Winzer ihre harte Arbeit schützen, verfangen haben könnten. In 21 Fällen erstattete die 36-Jährige daher Anzeige wegen Tierquälerei. Bei der Exekutive gab sie die (ihrer Meinung nach) exakten Fundorte an. Doch bei der „Tatort-Recherche“ im Internet dürfte einiges schiefgelaufen sein, wie am Freitag bei einem Prozess gegen einen Weinbauern herauskam. „Das ist überhaupt nicht mein Grundstück“, erklärte der Angeklagte kopfschüttelnd, nachdem er die Fotos der Zeugin und Anzeigerin betrachtet hatte.
Tod einzelner Tiere unvermeidbar
Auch ansonsten schilderte der Burgenländer im Detail, weshalb es selbst bei korrekt angebrachten Netzen vereinzelt zu toten Vögeln kommen könne. „Damit ist aber keineswegs der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt“, betonte seine Verteidigerin.
Für die Anzeigerin gab’s einen Rüffel von der Richterin: „Sie müssen schon aufpassen, wenn Sie wen anzeigen.“ Der Prozess wurde für einen Lokalaugenschein vertagt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.