Platters Doppelbudget

Tirol: Rückkehr zu stabilen Finanzen oberstes Ziel

Tirol
17.11.2021 11:00

Tirol muss den 2012 eingeschlagenen Weg des Nulldefizits beim Budget verlassen und Hunderte Millionen Euro neue Darlehen aufnehmen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Tiroler steigt auf 1312 Euro. Zum Vergleich: 2019 lag sie bei 330 Euro. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) will so schnell wie möglich auf den Tiroler Budgetpfad zurück.

Für das Anwachsen der Schulden um mehr als das Dreifache ist die Pandemie verantwortlich, aber nicht nur. Die Steigerungsraten bei den Ausgaben außer Gesundheit haben eine enorme Dynamik entwickelt, die der Zehn-Jahres-Schnitt zeigt: Soziales plus 75%, Bildung plus 41%, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Landwirtschaft plus 56%, Nahverkehr 112% und Familienförderung und Kinderbetreuung 75% mehr als 2012.

Gestiegene Pro-Kopf-Verschuldung
Der Schuldenstand klettert in lichte Höhen: Knapp eine Milliarde Euro sind es Ende 2023. Das ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1312 Euro (2023) bzw. 1167 Euro im nächsten Jahr.

Keine Auslagerungen
Finanzreferent LH Günther Platter betonte am Dienstag auf Nachfrage der „Krone“, dass keine Schulden in landesnahe Unternehmen ausgelagert worden seien, um unter der von ihm geforderten Marke von einer Milliarde Euro zu bleiben. Demgegenüber stehe ein Landesvermögen von mehr als sechs Milliarden Euro.

Hohe Steigerungsraten
Auch in den nächsten beiden Jahren gibt es starke Steigerungsraten: 10% mehr bei Gesundheit, 8,7% mehr Sozialausgaben, 7% mehr für Bildung, 11% mehr Wirtschaftsförderung, 22% mehr für Nahverkehr, 13% mehr für die Familienförderung.

„In zehn Jahren Schulden wieder zurückzahlen“
„Mein erklärtes Ziel ist die Rückkehr zum Tiroler Weg“, erklärte Platter: „Wir wollen unseren Nachfahren keinen Schuldenberg hinterlassen.“ Ziel sei es, die zusätzlichen Schulden in zehn Jahren wieder zurückzuzahlen. Allein in den kommenden beiden Jahren seien 100 Millionen Euro an Tilgungen vorgesehen. LHStv. Ingrid Felipe verteidigte die Ausgaben: „Wir können bei der Bewältigung der Klimakrise nicht bis Ende der Pandemie warten!“

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