Schauspielhaus Graz

Eine Bühne für die vielen Gesichter der Wut

Steiermark
05.11.2021 19:00

Die vielen Gesichter der Wut zeigt Caren Jeß in ihrem Stück „Eleos“, das am Grazer Schauspielhaus seine Uraufführung feierte. Überraschend humorvoll blickt sie darin in tiefe gesellschaftliche Gräben, ohne dabei den moralischen Zeigefinger allzu sehr zu strapazieren!

Der Wutbürger hat Konjunktur! Egal ob Gendersternchen oder Corona-Maßnahmen, Klima-Ziele oder Baustellenlärm - nichts scheinen Menschen derzeit lieber zu tun, als auf der Bühne der (a-)sozialen Medien in Rage zu geraten. Dabei passt die Wut gar nicht in diese Welt der Selbstinszenierung, in der nichts wichtiger ist, als der Anschein des großen Glücks.

36 Miniaturen von überraschender Komik
Dieses Spannungsfeld aus Glückszwang und Wutimpulsen beackert Caren Jeß in ihrem Stück, das aus 36 Miniaturen besteht, mit überraschender Komik. Sie zieht die Wütenden weder durch den Kakao, noch nimmt sie sie zu ernst, sondern benutzt Humor und Sprachspiel, um die gesellschaftlichen Gräben, die sich unter dieser Wut auftun, für kurze Momente sichtbar zu machen.

Daniel Foster verstärkt den ohnehin starken Text mit seiner Inszenierung, indem er die Figuren zu Gottheiten ihrer eigenen Unzulänglichkeiten macht, die in ihrer Wellness-Welt stets nach der Kamera suchen, um sich selbst und ihre Wut inszenieren zu können.

Ein tolles Ensemble macht diesen Abend zu einem rundum gelungenen Theatererlebnis!

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