"Ich wollte gegen 22 Uhr Unterlagen aus meinem Büro holen. Als ich die Tür öffnete, sah ich einen Schatten. Da stand jemand im Raum und suchte etwas", erinnerte sich Josef Kröll, Juniorchef des Wieserguts in Hinterglemm gegenüber der "Krone". "Ich rief: 'Ist da jemand?' Im nächsten Moment lief der Unbekannte davon. Er flüchtete durch einen Hinterausgang", schilderte Kröll. "Mir war klar, dass es jemand gewesen sein muss, der sich im Haus auskennt. Sonst hätte er diesen Ausgang nicht gefunden", erzählte Kröll weiter. Der Hotelier entdeckte zudem, dass aus dem Büro der Zentralschlüssel fehlte: "Der Dieb wollte sicher an den Tresor."
Ein Mitarbeiter fehlte bei Zusammenkunft
Um herausfinden zu können, um wen es sich bei dem Täter handelte, rief Kröll alle seine Mitarbeiter zusammen und befragte sie. "Es hat nur ein Angestellter gefehlt. Der hatte frei und sollte eigentlich seit einigen Tagen in Italien auf Urlaub sein. Eine Kollegin hat ihn aber am Sonntag in Hinterglemm gesehen. Nachdem es auch keine Einbruchsspuren an der Haustür gab, muss der Täter mit einer Schlüsselkarte reingekommen sein. Da wusste ich, es kann nur dieser Angestellte gewesen sein", so Kröll.
Mit einem Handyfoto des Verdächtigen ging Kröll zur Polizei. Die Ermittler hörten sich um und hatten rasch Erfolg. Ein Taxilenker konnte sich erinnern, dass er den Gesuchten zum Bahnhof in Zell am See gefahren hatte. Das Ziel des Fahrgasts: Salzburg. Und dort warteten beim Halt des Zugs um 23.50 Uhr schon zwei Beamte der Polizeiinspektion Bahnhof. Der Koch ließ sich widerstandslos abführen - er hatte den Zentralschlüssel dabei. Hotelier Josef Kröll ist nun erleichtert, dass der Mann so rasch gefasst wurde: "Wir haben keinen Schaden, der Schlüssel ist wieder da."
von Manuela Kappes, Kronen Zeitung
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