„Es hat einen Rumpler gemacht“, erinnert sich die Zeugin an ihr Erlebnis in einem Flugzeug. Der „Rumpler“ war das Auslösen der Notrutsche bei der bereits rollenden Maschine. Verursacht wurde das von einem Passagier eine Reihe weiter hinten. Er stand nun als Angeklagter vor Gericht.
Nur „herumgespielt“ habe er - auf dem Weg zur Haarverpflanzung nach Istanbul -, so der 57-jährige Tscheche schon bei der ersten Verhandlung vor Gericht im niederösterreichischen Korneuburg. „Hängen geblieben“ sei er wahrscheinlich, unabsichtlich - und schon war das Malheur passiert.
Zeugin: „So war das sicher nicht“
„Nein, so war das sicher nicht“, so die Zeugin jetzt. „Er hat nicht nur herumgespielt, er hat bewusst alles angeschaut und ausprobiert. Wir waren geschockt.“ Dazu hatten sie allen Grund. Das Flugzeug blieb auf dem Boden, die Fluggesellschaft Turkish Airlines beziffert den Sachschaden „vorerst“ mit 50.000 Euro, „dazu kommen die Fluggastrechte“. 153 Passagiere, die im Hotel nächtigen mussten, Ersatzmaschine, Entschädigungszahlungen.
Er hat nicht nur herumgespielt, er hat bewusst alles angeschaut und ausprobiert. Wir waren geschockt.
Eine Zeugin im Prozess
Der Hebel übrigens, so der Flugzeugtechniker, hat eine Sicherheitsstufe. Nach Betätigen um nur drei Zentimeter ertöne ein lautes Alarmsignal, drückt man ihn wieder zurück, passiert genau gar nichts.
In ein Flugzeug will der Angeklagte „nie wieder steigen“. Das ist vermutlich auch besser so. Urteil: 20 Monate bedingt wegen Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt.
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