Mauern aus Römerzeit

Mautern: Spurensuche im ältesten bewohnten Haus!

Niederösterreich
03.10.2021 11:00
Mehr als 2000 Jahre Geschichte schlummern in den Mauern des Nikolai-Hofes in Mautern im Bezirk Krems. Das bestätigte eine Spurensuche des Archäologen Dr. Thomas Kühtreiber von der Universität Salzburg. Das Weingut wird nun schon ein ganzes Jahrhundert von der Familie Saahs getreulich gehütet.

„Wir sind in die Geschichte des Hauses tief eingedrungen – und werden es noch tiefer tun. Jeder Besuch hier ist wie eine Zeitreise bis in die Römerzeit zurück“, bestätigt der Archäologe vom Institut für Realienkunde der Universität Salzburg.

Was besonders fasziniert: Die Originalmauern des römischen Kleinkastells Favianis sind zum Teil bis heute erhalten und können im Presshaus des Demeter-Weingutes besichtigt werden. Was die Geschichtsforschung ergab: Das burgähnliche Gemäuer bot Soldaten, der Verwaltung und gegen Ende des 5. Jahrhundert auch der Zivilbevölkerung Schutz vor Überfällen und Plünderung. Im Frankenreich des 8. und 9. Jahrhunderts wiederum hatte der Ort – jetzt liebevoll in allen Details von der Winzerdynastie Saahs gehütet – als königliche Mautstelle an Bedeutung gewonnen. Schriftliche Überlieferungen des Bistums Passau, zu dem Mautern gehörte, berichten sogar von einer Bischofskonferenz an diesem Platz.

Der Nikolaihof stieg in dieser Zeit sogar zum kirchlichen Zentrum auf. „Es spricht vieles dafür, dass die heutige Agapitus-Kapelle, die in das Ensemble harmonisch integriert ist, auf den Fundamenten dieser urkundlich erwähnten Kirche erbaut ist. Kühtreiber ist jedenfalls begeistert und gespannt, was seine Forschungen noch enthüllen werden.

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