Nicht nur Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) vermutet, dass für die stark gestiegenen Infektionszahlen vor allem in der Stadt Salzburg Migranten mitverantwortlich wären. Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) vertritt diese These und untermauert sie mit Zahlen.
In der ersten September-Woche hätten 66 Prozent der positiven Fälle in der Stadt – damals waren es insgesamt 333 Infektionen – Migrationshintergrund gehabt. Bei der Erhebung dieses demografischen Details wird es aber heikel.
„Wir vermuten, dass ein Großteil der aktuell Infizierten allein vom Namen her Reiserückkehrer sind“, sagte Preuner zur „Krone“. Das heißt, wer einen ausländisch klingenden Namen, aber einen österreichischen Pass hat, fällt in der Stadt ebenfalls in die Kategorie „Migrationshintergrund“.
Beispielsweise Deutsche, Tschechen oder Ungarn mit österreichisch klingenden Nachnamen finden sich dagegen nicht in der Kategorie. Für einen derartigen Vorwurf ist die Vorgangsweise der Stadt hier bemerkenswert ungenau.
Denn ein Blick in die Infektionsstatistiken zeigt eher: Der Ausländeranteil einer Gemeinde ist für die Infektionslage weniger entscheidend als ihre Nähe zum Zentralraum.
Ausländer-Anteil hat keinen Einfluss
Im Lungau haben alle Gemeinden bis auf zwei aktuell überhaupt keine Infizierten. Egal, ob sie einen geringen (Zederhaus) oder hohen (Tweng) Ausländeranteil haben. Radstadt, Bad Gastein und Kaprun haben aktuell trotz hohem Ausländeranteil eher niedrige Infektionszahlen und sind vom Zentralraum weit weg. Schleedorf und St. Koloman liegen eher zentral und haben trotz geringem Ausländeranteil relativ viele Erkrankte.
Das Land kämpft in Sachen Migranten aber mit anderen Problemen: Die Informationen zur Impfanmeldung können auf der Landes-Homepage in mehreren Fremdsprachen noch immer nicht aufgerufen werden.
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