Jürgen Todenhöfer

Als Dank nach Erdogan-Causa: Ihn wird Özil wählen

Fußball International
17.09.2021 19:33

Mesut Özil ist wieder einmal politisch geworden. Auf Twitter verriet er jetzt, wen er bei der deutschen Bundestagswahl am 26. September wählen will: Jürgen Todenhöfer, ehemaliger CDU-Politiker, jetzt Spitzenkandidat des „Team Todenhöfer“. Özil wertet die Wahlempfehlung gleichsam als Dank dafür, dass Todenhöfer ihm wieder vor drei Jahren in der Causa Erdogan zur Seite stand.

HIntergrund: 2018 hatte Özil ein Foto mit Erdogan gepostet und ihn „meinen Präsidenten“ genannt. Daraufhin geriet Özil heftig ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Todenhöfer, damals noch in der CDU, stellte sich demonstrativ hinter ihn. Und jetzt will sich Özil revanchieren. „Als ich vor drei Jahren bei der Fußball-WM eine schwere Zeit durchmachte, stand er hinter mir, und nun stehe ich hinter ihm. Am 26. September werde ich Team Todenhöfer wählen“, twitterte Özil.

Merkels Flüchtlingspolitik „nicht seriös und nicht menschlich genug“
Todenhöfer ist inzwischen 81 Jahre alt, will es aber doch noch einmal wissen. 2020 erklärte er seinen Austritt aus der CDU, für die er laut „Berliner Zeitung“ jahr(zehnt)elang als „rechter Hardliner“ werkte. Er machte sich auch als Publizist einen Namen, der seit Anfang der 2000er-Jahre sehr kritisch gegenüber den USA und ihrer Intervention in Afghanistan und im Irak auftritt. Jetzt macht er sich dafür stark, Deutschlands Militäreinsätze zu beenden. Der Flüchtlingspolitik steht er sehr kritisch gegenüber. In einem Interview mit dem YouTuber Tilo Young nannte er das Flüchtlingsmanagement von Bundeskanzlerin Merkel „nicht seriös und nicht menschlich genug“.

Anleihe bei Kanzler Kurz
Übrigens: Taktische Anleihe nahm Todenhöfer beim österreichischen Bundeskanzler. In einem aktuellen Interview mit der „Berliner Zeitung“ sagt er, angesprochen auf die Namensfindung seiner Partei: „Die Idee für den Namen stammt vom österreichischen Bundeskanzler Kurz. Der hat bei seiner Wahl die ÖVP einfach gestrichen und ist mit dem Namen ‘Team Kurz‘ in den Wahlkampf gezogen. Der ist damit Kanzler geworden.“ Umfrage-Institute halten einen vergleichbaren Triumph des Team Todenhöfer für unrealistisch. Aber womöglich verleiht ihm der jüngste Özil-Tweet ja noch einen Last-Minute-Boost.

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(Bild: KMM)



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